Bayreuth

80 Jahre Widerstand: Bayreuth erinnert an Wilhelm Leuschner und Mut

Am 20. Juli 1944 versuchte Claus Schenk Graf von Stauffenberg in Berlin, Hitler durch ein Attentat mit einer Bombe zu beseitigen, was scheiterte und zur Hinrichtung des Bayreuther Gewerkschafters Wilhelm Leuschner führte, dessen Widerstand heute im Rahmen der Bayreuther Gespräche und einer Theateraufführung gewürdigt wird.

Historisches Erbe und moderne Herausforderungen

Der 20. Juli 1944 repräsentiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte Deutschlands. An diesem Tag machte Claus Schenk Graf von Stauffenberg einen mutigen Versuch, Adolf Hitler und das nationalsozialistische Regime zu stürzen, indem er eine Bombe platzierte. Obwohl der Anschlag scheiterte, ist das Vermächtnis des Widerstands gegen den Nationalsozialismus bis heute spürbar.

Wilhelm Leuschner: Ein vergessenes Kapitel der Widerstandsgeschichte

Unter den Verschwörern fand sich auch Wilhelm Leuschner, ein Gewerkschafter aus Bayreuth, dessen Name in der öffentlichen Erinnerung oft in den Hintergrund gedrängt wird. Leuschner wurde am 16. August 1944 verraten und wenig später vom NS-Volksgerichtshof, unter der Leitung von Roland Freisler, zum Tode verurteilt. Am 29. September 1944 wurde er in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Diese tragische Geschichte lenkt die Aufmerksamkeit auf die mutigen Menschen, die gegen das Unrecht kämpften.

Bedeutung des Widerstands in der heutigen Zeit

Die anstehende Veranstaltung „80 Jahre danach“, welche von der Wilhelm-Leuschner-Stiftung organisiert wird, widmet sich den Auswirkungen historischen Widerstands auf die gegenwärtige Gesellschaft. In den Diskussionen soll auch der besorgniserregende Rechtsruck in Europa thematisiert werden. Die Bayreuther Gespräche, die in diesem Jahr bereits zum 19. Mal stattfinden, bieten eine Plattform für den Austausch über Demokratie und Zivilcourage.

Aufführungen und Diskussionsrunden: Bildung durch Theater

Im Rahmen der Bayreuther Gespräche wird das Theaterstück „Die Vermessung der Demokratie – Ein Wilhelm-Leuschner-Portrait“ aufgeführt. Die erste Vorstellung findet am Sonntag, dem 29. September um 18 Uhr im „Zentrum“ in der Äußeren Badstraße 7a statt. Neben der Aufführung wird Oberbürgermeister Thomas Ebersberger eine einleitende Rede halten. Nach der Vorstellung folgt eine Diskussionsrunde mit Experten, darunter Dr. Julia Eichenberg, die dem Publikum die Bedeutung des Widerstands in der heutigen Zeit näherbringen wird.

Schüler in den Diskurs einbeziehen

Ein besonderes Augenmerk der Veranstaltung liegt auf der Einbeziehung jüngerer Generationen. Am Montag, dem 30. September, sind Schülerinnen und Schüler zu einer speziellen Aufführung eingeladen. Dies soll nicht nur das Geschichtsbewusstsein stärken, sondern auch dazu beitragen, dass die Werte von Demokratie und Zivilcourage in der heutigen Zeit lebendig bleiben. Die Anmeldungen dazu können über die Wilhelm-Leuschner-Stiftung erfolgen.

Weiterführende Ressourcen und Gedenkorte

Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchte, hat die Möglichkeit, die Ausstellung der Wilhelm-Leuschner-Stiftung in der Herderstraße 29, 95447 Bayreuth zu besuchen. Auch die Gedenkstätte im Geburtshaus von Wilhelm Leuschner in Moritzhöfen 25, 95447 Bayreuth bietet wertvolle Einblicke in das Leben und Wirken dieses besonderen Mannes.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass solche Veranstaltungen nicht nur der Erinnerung dienen, sondern auch den aktuellen Herausforderungen unserer Demokratie gewidmet sind. Es ist von großer Bedeutung, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und sie auf die heutige Zeit anzuwenden, um eine starke und engagierte Zivilgesellschaft zu fördern.

Für weitere Informationen zu den Veranstaltungen und zur Anmeldung besuchen Sie bitte die Webseite der Wilhelm-Leuschner-Stiftung unter www.wilhelm-leuschner-stiftung.de.

NAG

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