Mecklenburg-VorpommernNordwestmecklenburg

Frühes Schwimmenlernen schützt: So rettet man Leben in MV

In Seehof bieten die DRK Wasserwacht und Schwimmlehrerin Claudia Meyer in diesem Sommer dringend benötigte Schwimmkurse an, um Kinder im Umgang mit Wasser zu schulen und damit präventiv gegen die steigende Zahl von Badeunfällen an der Ostseeküste vorzugehen.

In Mecklenburg-Vorpommern gab es in diesem Sommer bereits mehrere bedauerliche Badeunfälle, die traurigerweise auch zu Todesfällen führten. Zwei Männer verloren erst am vergangenen Wochenende ihr Leben an der Ostseeküste. Diese Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit, sich sicher im Wasser bewegen zu können. Insbesondere Kinder sollten frühzeitig Schwimmen lernen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Bedeutung der Schwimmausbildung für Kinder

Die Schwimmkurse der DRK Wasserwacht am Badesee in Seehof sind gut besucht. Unter der Leitung von Schwimmlehrerin Claudia Meyer werden in beiden Kurszeiten je zwölf Kinder unterrichtet. Die Kurse sind bis Ende der Sommerferien ausgebucht und focusieren sich nicht nur auf das Erlangen von Schwimmabzeichen, sondern auch auf das richtige Verhalten im Wasser.

Herausforderungen und fehlende Unterstützung

Die negative Auswirkung der Corona-Pandemie ist ebenfalls spürbar. Schullehrerin Meyer merkt, dass viele Kinder durch die reduzierten Sportstunden Schwierigkeiten mit der motorischen Koordination haben. In Mecklenburg-Vorpommern findet Schwimmunterricht oft erst ab Klasse 3 statt, was laut Meyer zu spät ist.

Besonders das Vorschulalter gilt als optimal, um mit dem Schwimmtraining zu beginnen. Kinder ab sechs Jahren verfügen über die nötige Koordination, um Schwimmen zu lernen. Je älter die Kinder werden, desto mehr Ängste können sich entwickeln, die den Lernprozess erschweren. Meyer betont: „Oft spielt sich viel im Kopf ab, bevor die Technik erlernt wird.“

Aktion zur Förderung der Badesicherheit

Aufgrund der hohen Anzahl von Badeunfällen hat die Landesregierung kürzlich Warnungen herausgegeben. Sozialministerin Stefanie Drese appellierte sowohl an Einheimische als auch an Urlauber, Vorsicht walten zu lassen und sich nicht zu überschätzen. Vor allem die Ostsee birgt Gefahren wie gefährliche Unterströmungen, die nicht offensichtlich zu erkennen sind.

„Wir haben Informationsmaterialien herausgegeben, um über die Risiken aufzuklären“, so Drese. Eltern und Kinder sollten darüber informiert werden, wie sie sicher im Wasser bleiben können. Das respektvolle Beachten von Warnflaggen ist dabei unerlässlich.

Forderungen der Rettungsschwimmer

Der Schritt der Regierung ist notwendig, jedoch reicht die Information aus den Schwimmkursen laut Claudia Meyer nicht aus. Die Anforderungen für Schwimmlehrer wurden erhöht, was die Rekrutierung von Ehrenamtlichen erschwert hat. Meyer fordert eine Stärkung des Ehrenamts im Bereich Schwimmausbildung und Rettungsschwimmer: „Wir brauchen mehr Unterstützung, um die Sicherheit an Stränden und Seen in Mecklenburg-Vorpommern zu gewährleisten.“

Die Kombination aus schwimmtechnischen Fähigkeiten, sicherem Umgang im Wasser und aufmerksamem Verhalten ist entscheidend, um die Zahl der Badeunfälle in Zukunft zu reduzieren und das Bewusstsein für diesen kritischen Bereich zu schärfen.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"