Der Heimatforscher Klaus Arlt und sein unermüdliches Engagement
Klaus Arlt, ein Name, der in Potsdam eng mit der Stadtgeschichte verbunden ist, feiert am 4. August seinen 90. Geburtstag. Bekannt als engagierter Heimatforscher und promovierter Biologe hat Arlt in seiner langen Karriere viele Facetten der Stadtgeschichte ans Licht gebracht und deren Bedeutung für die Gemeinschaft unterstrichen. Seine tiefgreifenden Kenntnisse über historische Aspekte und kulturelle Entwicklungen der Region haben nicht nur das Verständnis der Potsdamer über ihre Stadt geprägt, sondern auch die Stadtverwaltung bei wichtigen Entscheidungen beraten.
Ein Leben für die Heimat
Geboren 1934 in Babelsberg, wuchs Klaus Arlt in einem Arbeiterhaushalt auf. Seine Kindheit prägten die Faszination für Technik und Natur sowie der Wunsch, die Welt um sich herum besser zu verstehen. Trotz anfänglicher Ambitionen, die Schule abzubrechen, entschied sich Arlt, seine Ausbildung abzuschließen und seiner Neugier in der Heimatforschung nachzugehen. Diese Entscheidung stellte sich als weise heraus, da er sein ganzes Leben lang die Geschicke der Heimat- und Stadtgeschichte aktiv mitgestaltete.
Ein unvergänglicher Wissensdurst
Arlts Wissensdurst führte ihn zur Biologie, nachdem er die damit verbundenen Einschränkungen in der Geschichtswissenschaft hinderlich erlebt hatte. Seine akademische Laufbahn verlief an der Biologischen Zentralanstalt Berlin, doch sein Interesse an der Potsdamer Geschichte blieb ungebrochen. Als einer der ersten, der die Archive im Stadtmuseum durchforstete, erkannte er die Wichtigkeit von Feldforschung und dem direkten Kontakt zur Bevölkerung, um die lebendige Geschichte der Stadt zu verstehen.
Ein Erbe des Wissens
Sein Engagement rief zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen hervor, darunter das Bundesverdienstkreuz im Jahr 2006. Arlt hat die Studiengemeinschaft Sanssouci, einen Verein, der wichtige kulturelle und geschichtliche Arbeit leistet, maßgeblich geprägt. Seine Publikationen, insbesondere die regelmäßigen Hefte des Vereins, sind eine wertvolle Quelle für Historiker und Interessierte. Darüber hinaus plant er weiterhin neue Auflagen seiner Werke, um sein Wissen weiterzugeben und die Potsdamer Bürger über die Geschichte ihrer Stadt zu informieren.
Der Einfluss auf die Gemeinschaft
Die Arbeit von Klaus Arlt beschränkt sich nicht nur auf das Aufzeichnen der Geschichte; sie hat auch einen messbaren Einfluss auf das kulturelle Leben in Potsdam. Sein Engagement für die Aufarbeitung der lokalen Geschichte und besonders die Erforschung des jüdischen Lebens in Potsdam – ein Thema, das lange Zeit unterdrückt wurde – zeigt seinen unermüdlichen Einsatz für die Wahrheit. Obwohl die DDR-Zeit seine Forschungen erschwerte, betrieb Arlt weiterhin akribische Recherchen und trug so zur kulturellen Identität der Stadt bei.
Ein humorvoller Blick zurück und nach vorne
Mit seinem charakteristischen Humor blickt Klaus Arlt auf sein Leben zurück und begegnet der Zukunft mit Optimismus. So plant er eine Rundfahrt mit seiner Familie anlässlich seines 90. Geburtstags, um diese Errungenschaften mit seinen Liebsten zu feiern. „Dann kann keiner von der Feier abhauen“, witzelt er und zeigt damit, dass trotz der Schwere der Geschichte immer Platz für Freude und Gemeinschaft bleibt.
Klaus Arlt verkörpert mit seinem Lebenswerk und seiner Einstellung die Bedeutung von Heimatforschung und deren Einfluss auf die Identität einer Stadt. Er erinnert uns daran, dass Geschichte nicht nur in Büchern existiert, sondern lebendig ist und durch Menschen wie ihn weitergetragen wird.
– NAG
