In der Stadt Troisdorf entsteht ein bedeutendes neues Hebammenhaus, das ab Anfang 2025 seine Türen öffnen soll. Die Hebammen Karin Streu, Sylvia Schneider, Sylvia Nogens und ihr Team haben hart daran gearbeitet, um dieses Herzensprojekt Realität werden zu lassen. Das Hebammenhaus wird eine dringend benötigte Alternative zu den bereits geschlossenen Kreißsälen im Rhein-Sieg-Kreis bieten, wo rund 600.000 Menschen leben.
Dringlichkeit für die Region
Nach einer Reihe von Schließungen in der Region bleibt nur noch Troisdorf und Sieglar als Optionen für werdende Eltern, die auf eine klinische Entbindung angewiesen sind. Karin Streu, eine erfahrene Hebamme mit 38 Jahren Berufserfahrung, betont die Dringlichkeit dieser Einrichtung. „Die Schließungen haben eine Lücke hinterlassen, die wir mit diesem Hebammenhaus füllen wollen“, erklärt sie.
Unterstützung der Stadt und der Gemeinschaft
Die Stadt Troisdorf hat das Vorhaben mit einem Betrag von 50.000 Euro unterstützt, was zeigt, wie wichtig die Gemeinde die Schaffung dieser Einrichtung erachtet. Das Hebammenhaus wird nicht nur für die Frauen in Troisdorf zugänglich sein, sondern auch für Frauen aus dem Umland, die oft keinen Zugang zu Kreißsälen haben. „Es ist entscheidend, dass wir diese Unterstützung auch von anderen Kommunen erhalten“, sagt Sylvia Schneider.
Renovierung und Ausstattung des Hebammenhauses
Der Standort des Hebammenhauses, die ehemaligen Räumlichkeiten der Pathologie im Altbau von St. Josef, wurde aufgrund seiner Eignung ausgewählt. Hier entstehen zwei Geburtsräume, inklusive eines mit einer Geburtswanne – eine Ausstattung, für die eine Crowdfunding-Aktion mehr als 22.000 Euro an Spenden generierte. „Wir sind begeistert von der Unterstützung, die wir erhalten haben“, so Sylvia Nogens.
Ausbildung und Community-Engagement
Neben der Geburtshilfe wird das Hebammenhaus auch Räume für Kurse bieten, in denen werdende Eltern und angehende Hebammen ausgebildet werden können. Dieser umfassende Ansatz fördert nicht nur die Gemeinschaft, sondern sorgt auch dafür, dass zukünftige Hebammen die nötige Erfahrung außerhalb des Krankenhauses erlangen.
Die Bedeutung für die Geburtshilfe in der Region
Diese Initiative ist besonders wichtig in Anbetracht der Herausforderungen, vor denen viele Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis stehen, insbesondere mit den Anforderungen an die schnellere Erreichbarkeit von Fachstationen für potenziell komplikative Geburten. „Wir hoffen, dass unsere Angebote für alle Frauen in der Region zugänglich sind“, bekräftigt Sylvia Nogens. „Wir möchten keine elitäre Geburtshilfe anbieten, sondern die nötige Unterstützung für alle bieten.”
Mit modernen Räumlichkeiten, einem engagierten Team und einem klaren Fokus auf Gemeinschaft und Ausbildung ist das Hebammenhaus bereit, einen wertvollen Beitrag zur Geburtshilfe im Rheinland zu leisten, sobald es 2025 eröffnet wird.
– NAG