KölnNeustadt an der Weinstraße

Streit um Holzkohlegrills am Eigelstein: Klageflut gegen die Stadt Köln

Fünf Betreiber von Grillrestaurants am Eigelstein in Köln haben Klage gegen die Stadt eingereicht, nachdem diese am 20. Juni Anordnungen zur Stilllegung ihrer Holzkohlegrills erlassen hatte, was den seit Jahren andauernden Streit um Geruchsbelästigungen und die Existenz der Gastronomen weiter anheizt.

Konflikt um Grillbetrieb am Eigelstein gefährdet lokale Gastronomie

Am Eigelstein in Köln eskaliert ein lange schwelender Streit zwischen der Stadt und Grillrestaurant-Betreibern. Fünf Gastronomen haben beim Verwaltungsgericht Köln Klage gegen die Stadt eingereicht. Die Stadt hatte am 20. Juni 2023 Anordnungen erlassen, die den kontinuierlichen Betrieb ihrer Holzkohlegrills untersagten und eine Frist von zwölf Wochen setzten.

Gesundheitsbedenken und gastronomische Existenzängste

Der Streit dreht sich vor allem um die gesundheitlichen Auswirkungen des Grillrauches, der vor allem in der Weidengasse unangenehme Gerüche verursacht. Anwohner beklagen sich seit Jahren über die Geruchsbelästigung und fürchten um ihre Gesundheit. Ein Gutachten aus dem Jahr 2021 hatte bereits bestätigt, dass die Werte der Luftverschmutzung durch die Grillrestaurants überschritten werden. In einem Versuch, die Situation zu entschärfen, erklärten sich die Betreiber bereit, Abluftreinigungsanlagen zu installieren. Doch diese Maßnahmen haben offenbar nicht zu einer signifikanten Verbesserung geführt.

Urteil des Verwaltungsgerichts: Eine unerwartete Wendung

Laut Hannah Valder, stellvertretende Pressesprecherin des Verwaltungsgerichts, liegen dem Gericht nun mehrere Eilanträge vor, die die rechtliche Auseinandersetzung weiter anheizen. Die Klagen der Gastronomen wurden im Juli eingereicht, wobei sie die Argumente der Stadt gegen die Grillbetriebe anfechten möchten. Eine rechtliche Bewertung steht allerdings noch aus, da die Stadt Gelegenheit zur Stellungnahme erhält.

Die Rolle des Bürgervereins und der Anwohner

Der Bürgerverein Kölner Eigelstein hat in diesem Konflikt eine zentrale Rolle eingenommen. Burkhard Wennemar, der Vorsitzende, kritisierte, dass bereits im April der Abwendungsantrag des Umweltamtes hätte umgesetzt werden müssen. Die Stadt verteidigt sich jedoch mit der Erklärung, dass die Betreiber Stellungnahmen abgegeben hätten, die geprüft wurden, bevor die Ordnungsverfügungen zur Schließung des Grillbetriebs erlassen wurden. Solche bürokratischen Verfahren verlängern nicht nur den Konflikt, sondern beschäftigen auch die Gerichte und belasten die lokale Gastronomie.

Eine kritische Situation für die Gemeinschaft

Die anhaltenden Beschwerden der Anwohner und die rechtlichen Schritte der Gastronomen zeigen, dass dieser Konflikt weitreichende Folgen haben kann. Während die Anwohner von einem ungestörten und gesunden Lebensumfeld träumen, stehen die Grill-Betreiber vor der Herausforderung, ihre Existenz zu sichern. Der anhaltende Streit wirft auch Fragen nach dem Ausgleich zwischen gastronomischen Traditionen und dem Recht auf eine saubere Umwelt auf.

Diese Auseinandersetzung am Eigelstein könnte als Beispiel für ähnliche Konflikte in anderen Städten dienen, wo ihr Einfluss auf lokale Betriebe und deren interaktive Rolle in der Gemeinschaft zu einem zentrale Debatte führt. Eine Lösung ist dringend erforderlich, um sowohl die gesundheitlichen Bedenken der Anwohner als auch die wirtschaftlichen Interessen der Grillrestaurants zu berücksichtigen.

NAG

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