Coburg

Wie Murbach zur Heimat der letzten Telefonzelle in Frankreich wurde

In der französischen Gemeinde Murbach, bekannt für ihre mittelalterliche Abtei, klingelt die letzte funktionierende Telefonzelle des Landes permanent und zieht als kuriose Attraktion Touristen an, während die Gegend als "Zone blanche" für ihre fehlende Mobilfunkverbindung bekannt ist.

Die letzte Telefonzelle: Murbach zieht die Aufmerksamkeit auf sich

Im kleinen französischen Dorf Murbach, das nur etwa 170 Einwohner zählt, gibt es eine äußerst bemerkenswerte Attraktion: die letzte funktionierende Telefonzelle des Landes. Diese besondere Kabine, die nicht nur Geschichte, sondern auch eine Nostalgie für längst vergangene Zeiten verkörpert, hat in den letzten Wochen das Interesse von Touristen und Medien gleichermaßen auf sich gezogen.

Ein seltenes Relikt der Vergangenheit

Die Betreiberfirma Orange bestätigt, dass Murbach die einzige Telefonzelle in ganz Frankreich ist, die noch in Betrieb ist, wenn auch nur um Anrufe entgegenzunehmen. Ein Sprecher informierte die Deutsche Presse-Agentur über die Situation; daneben gibt es nur noch zwei weitere öffentliche Telefone in Form von „Publiphones“, jedoch nicht in Zellenform. Es ist ein eindrucksvolles Zeichen dafür, wie weit die technologische Entwicklung fortgeschritten ist und wie sehr sich die Kommunikationsgewohnheiten gewandelt haben.

Die charmante Herausforderung der „Zone blanche“

Murbach liegt in einer Region, die als „Zone blanche“ bekannt ist. Hier gibt es aufgrund von schlechten Mobilfunkverbindungen oft keine Möglichkeit, das Handy zu nutzen. Diese Begebenheit macht die alte Telefonzelle zu einer wertvollen Ressource für die Einheimischen und die wenigen Touristen, die die Abtei aus dem Mittelalter besuchen. Diese Gegebenheit verdeutlicht, wie wichtig eine zuverlässige Kommunikationsmöglichkeit in ländlichen Gebieten ist, wo moderne Technologien oft versagen.

Ein Eindruck aus der Perspektive der Touristen

Renate Gebhard, eine deutsche Touristin, brachte es auf den Punkt: „Ich habe jetzt gedacht, ich bin irgendwie im falschen Film.“ Diese Reaktion ist nicht untypisch, da viele Besucher von der Anachronismus der Telefonzelle und ihrer Funktionsweise überrascht sind. Im zerfledderten Anrufheft, das in der Zelle bereitliegt, finden sich Namen von Anrufern aus verschiedenen Ländern wie Frankreich, Belgien und sogar Kanada, was die kulturelle Verbindung unterstreicht, die diese einfache Kabine geschaffen hat.

Die Sehenswürdigkeit im Kontext der Digitalisierung

Obwohl die Telefonzelle an sich eine Kuriosität darstellt, steht sie symbolisch für den Kampf um den Zugang zu Kommunikation in Abgeschiedenheit. Ihresgleichen gibt es kaum noch, und dieser Umstand hat das Bewusstsein für die technologische Kluft zwischen urbanen und ländlichen Gebieten geschärft. Während ein Technologieboom in vielen städtischen Zentren Einzug hält, bleibt Murbach ein Ort, an dem nostalgische Anrufe an der Tagesordnung sind – ein kleines Fenster zur Vergangenheit in einer schnelllebigen digitalen Welt.

Fazit: Murbach zwischen Tradition und Moderne

Die letzte funktionierende Telefonzelle in Murbach ist nicht nur ein Relikt vergangener Zeiten, sondern auch ein wichtiger Teil der örtlichen Identität und eine lebendige Erinnerung daran, wie sehr sich die Kommunikationslandschaft verändert hat. Sie erinnert uns daran, dass nicht alles in der modernen Welt problemlos ist und dass in ländlichen Gegenden besondere Herausforderungen bestehen, die es zu bewältigen gilt.

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