Die Eröffnung des 26. Skulpturenparks in Mörfelden-Walldorf am Sonntag, dem 28. August, war ein besonderes Ereignis für Kunstliebhaber aus der Region. Mit rund 200 Besuchern wurde die Ausstellung im Bürgerpark erfolgreich gestartet, doch hinter diesem bunten Spektakel lauern Herausforderungen, die die Bedeutung der Kultur in der Gesellschaft erneut ins Licht rücken.
Herausforderungen der Kulturförderung
In der Anfangsrede von Achim Sibeth, dem ehrenamtlichen Kulturdezernenten, wurde deutlich, dass die Organisation dieser Open-Air-Schau alles andere als gesichert war. „Kultur hat einen schweren Stand“, so Sibeth, der betonte, dass im städtischen Budget für 2024 kein einziger Euro für die Kommunale Galerie und den Skulpturenpark eingeplant war. Dieser Umstand verdeutlicht ein wachsendes Problem: Finanzielle Mittel für kulturelle Projekte werden zunehmend als nicht prioritär angesehen, und Sponsoren mussten zur Rettung des Events akquiriert werden. In diesem Jahr wurden 26.000 Euro benötigt, um die Ausstellung zu realisieren. Die Abhängigkeit von externen Mitteln unterstreicht die prekäre Lage, in der sich kulturelle Institutionen befinden.
Ein Blick auf die Ausstellung
Die diesjährige Ausstellung, die bis zum 1. September geöffnet ist, zeigt Werke von zehn Künstlern, die mit Materialien wie Stahl, Beton und Holz artistische Installationen und Skulpturen geschaffen haben. Zusätzlich zu den ausgestellten Kunstwerken haben Besucher die Möglichkeit, das Geschehen aktiv mitzubestimmen, da sowohl ein Jurypreis als auch ein Publikumspreis vergeben werden. Die zeitlich begrenzte Ausstellung bietet somit nicht nur eine Plattform für Künstler, sondern auch eine Gelegenheit für die Öffentlichkeit, sich aktiv mit Kunst auseinanderzusetzen und die lokale Kulturszene zu unterstützen.
Der Weg zur Ausstellung: Ehrenamtliches Engagement gefragt
Besondere Herausforderungen stellte auch die personelle Situation dar; die ehrenamtlichen Organisatoren der Kommunalen Galerie hatten sich zurückgezogen. Achim Sibeth und sein Team mussten mit begrenzten Ressourcen und Personal arbeiten. Es gelang ihnen jedoch, mit viel Engagement und unter Mithilfe von Andrea Vinson, die vorübergehend den Aufbau unterstützte, die Ausstellung zum Leben zu erwecken. „Die Organisation stand auf der Kippe“, gab Sibeth zu und zeigte damit den enormen Einsatz, der notwendig war, um diese kulturelle Bereicherung zu realisieren.
Bedeutung für die lokale Gemeinschaft
Die Auswirkungen einer solchen kulturellen Veranstaltung sind weitreichend. Landrat Thomas Will stellte in seiner Ansprache klar, dass Kultur eine unverzichtbare Rolle in der Gesellschaft spielt: „Kultur ist kein ,nice to have’ – Kultur braucht eine andere Wertigkeit“. Mit einer Ausstellung, die nicht nur lokale Künstler, sondern auch das Interesse an Kunstförderung und Gemeinschaftsbildung in den Mittelpunkt rückt, zeigt der Skulpturenpark, wie wichtig kulturelle Ereignisse für die Identität einer Stadt sind.
Trotz aller Schwierigkeiten, die die Organisation begleitet haben, strömten die Besucher am Sonntag in die Grünanlage von Mörfelden-Walldorf. Unter den majestätischen Bäumen konnten sie die Kunst in vollen Zügen genießen und an einem Begleitprogramm teilnehmen, das von Führungen über Kinderkunstworkshops bis hin zu Tanzaufführungen reicht. Dies alles zeugt von der Widerstandsfähigkeit und dem Engagement der Comunity, die Schwierigkeiten zu überwinden und die kulturelle Vielfalt am Leben zu erhalten.
Der Skulpturenpark bleibt somit nicht nur eine Plattform für künstlerischen Austausch, sondern auch ein optisches Zeichen dafür, wie wichtig kulturelle Initiativen für das Gemeinschaftsgefühl und die soziale Kohäsion sind. Lesen Sie weiter, um mehr über kommende Veranstaltungen und die Bedeutung von Kunst in Ihrer Region zu erfahren.
