München

„Khalid Cheikh Mohammed: Ein umstrittener Pakt schockiert 9/11-Opferfamilien“

Der Pentagon hat das umstrittene Todesurteil-Austauschabkommen mit Khalid Cheikh Mohammed, dem Drahtzieher der 9/11-Anschläge, sowie zwei Mitangeklagten in Guantanamo zurückgezogen, was Empörung unter den Hinterbliebenen der fast 3.000 Opfer und heftige Kritik von Republikanern ausgelöst hat.

Die jüngsten Entwicklungen rund um die Skandale der Umgangsweise mit den Verantwortlichen der Terroranschläge vom 11. September 2001 werfen ein Schlaglicht auf die breiteren politischen und gesellschaftlichen Reaktionen in den Vereinigten Staaten. Insbesondere der Widerruf eines bereits verkündeten Deals, welcher den Hauptangeklagten der Anschläge, Khalid Cheikh Mohammed, betraf, hat heftige Debatten ausgelöst.

Politische Reaktionen auf die Vereinbarung

Die Entscheidung zur Annullierung des Vergleichs fiel am Mittwoch und kehrte damit eine Regelung um, die viele als im höchsten Maße problematisch ansahen. Dieser Deal hätte dem berüchtigten Chefplaner der Anschläge und seinen Mitkomplizen, Walid bin Attash und Mustafa al-Hawsawi, potenziell die Todesstrafe erspart und stattdessen eine lebenslange Haftstrafe eingebracht. Mike Johnson, der Präsident des Repräsentantenhauses, empfand diesen Schritt als eine „schallende Ohrfeige“ für die Familien der Opfer.

Die Tragweite für die Opferfamilien

Für die Opferfamilien ist dieser Widerruf von großer Bedeutung. Die Angehörigen der fast 3.000 Getöteten in den tragischen Anschlägen von New York und Washington fühlen sich von diesen Verhandlungen zwischen Regierung und Terrorverdächtigen tief beleidigt. Mike Rogers, Vorsitzender des Ausschusses für Streitkräfte im Repräsentantenhaus, hatte in einem Brief an den Verteidigungsminister die Verhandlungen scharf kritisiert und diese als „inakzeptabel“ bezeichnet.

Der Mann hinter dem Terror

Khalid Cheikh Mohammed, auch bekannt unter dem Akronym KSM, wird als der zentrale Kopf der Terroranschläge beschrieben. Er hat sich offen gegenüber Ermittlern zu seinem Planungsprozess geäußert und gilt als einer der Hauptverantwortlichen für die blutigsten Angriffe in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Der 59-jährige Mohammed, der seit 2003 in der Hochsicherheitsanlage Guantanamo gefangen gehalten wird, hatte die Idee, Flugzeuge zu missbrauchen, als Waffe gegen die USA im Jahr 1996 initiiert.

Rechtliche Implikationen und Folgereaktionen

Der Widerruf des Deals ist nicht nur ein juristischer Akt, sondern hat auch weitreichende Reaktionen innerhalb der politischen Landschaft in den USA ausgelöst. Militärstaatsanwälte und Menschenrechtsaktivisten sind weiterhin besorgt über die Rechtmäßigkeit des Umgangs mit den Angeklagten, insbesondere im Hinblick auf Berichte über Folter und inakzeptable Behandlung in geheimen CIA-Gefängnissen. Diese Fragen stellen die Integrität des gesamten Verfahrens infrage und könnten die Attorney General-Mitarbeiter in Bedrängnis bringen.

Zusammengefasst zeigt die Situation, wie empfindlich das Thema Terror und dessen rechtliche und politische Konsequenzen in den USA ist. Der Umgang mit den Hauptangeklagten der Anschläge und die Reaktionen darauf machen deutlich, dass das Land immer noch mit den Nachwirkungen der schrecklichen Taten vom 11. September ringt und feststellt, dass Gerechtigkeit und Vergeltung oft in einem komplizierten Spannungsfeld stehen.

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