Passau

Neue Glocken in der Dormitio-Abtei: Ein Zeichen der Hoffnung und des Glaubens

Die Dormitio-Abtei in Jerusalem hat am 3. Februar 2024 zwei neue Glocken, eine Sankt-Nikodemus-Glocke und eine Friedensglocke, aus Passau erhalten, um das bestehende Geläut zu erweitern und ein Zeichen der Hoffnung inmitten der Krisenregion zu setzen, finanziert durch private Spenden.

In der Dormitio-Abtei in Jerusalem fand eine bedeutende Zeremonie zur Weihe neuer Glocken statt. Diese Initiative ist Teil eines größeren Projekts zur Stärkung des kulturellen und spirituellen Erbes der Benediktinergemeinschaft und zu einem Symbol der Hoffnung für die Region in schwierigen Zeiten.

Finanzierung durch private Spenden

Die neuen Glocken, darunter eine Sankt-Nikodemus-Glocke sowie eine Friedensglocke, erweitern das bestehende Geläut der Abtei, das bislang aus vier Glocken besteht. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch eine großzügige private Spende sowie einer Unterstützung durch die Ritterschaft zum Heiligen Georg in Passau, die vom ehemaligen CSU-Landtagsabgeordneten Konrad Kobler geleitet wird. Diese Art der finanziellen Unterstützung verdeutlicht das Engagement von Einzelpersonen und Organisationen, zur Bewahrung des kulturellen Erbes beizutragen.

Eine Botschaft der Hoffnung

Abt Nikodemus Schnabel, der an der Zeremonie teilnahm, nutzte die Gelegenheit, um auf die gravierenden Herausforderungen hinzuweisen, mit denen die Menschen im Nahen Osten konfrontiert sind. In seiner Ansprache sprach er von der „unfassbaren Not in Israel und Palästina“ und hob hervor, dass die Abtei bereits einen finanziellen Verlust von mehreren hunderttausend Euro erlitten habe, um den Bedürftigen in der Region zu helfen. „Wir können nicht tatenlos zusehen,“ betonte er, während er die Notwendigkeit unterstrich, dass das Kloster als „Hoffnungsinsel“ fungieren wolle.

Ein symbolisches Glockenprojekt

Das Projekt zur Erweiterung des Geläuts war bereits vor den jüngsten Konflikten in der Region, insbesondere dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, geplant worden. Laut Abt Schnabel ist das Glockenprojekt eng mit der umfassenden Sanierung der Abtei verbunden, die auf eine Initiative der Bundesregierung zurückgeht. Diese bemüht sich um die Erhaltung des deutschen Kulturerbes, jedoch können damit keine religiösen Aspekte, wie die Herstellung von Glocken, finanziert werden. Deshalb sind private Spenden von großer Bedeutung.

Verbindung zur Geschichte

Die vier bestehenden Glocken der Abtei haben über die Jahre viele Konflikte und Umwälzungen miterlebt. „Vielleicht sollten wir jetzt die Melodie unserer Generation um neue Obertöne bereichern,“ sagte Abt Schnabel. In diesem Kontext sollen die neuen Glocken nicht nur den Klang der Abtei bereichern, sondern auch ein Zeichen des Zusammenhalts und der Beständigkeit in der turbulenten Region setzen.

Ein Blick in die Zukunft

Zusätzlich zu den neuen Glocken für die Dormitio-Abtei ist auch die Planung einer weiteren Glocke für das Kloster Tabgha im Gange. Dort gibt es zurzeit nur eine Glocke, die von Hand geläutet wird. Diese Initiative wird nicht nur das akustische Erbe der Region bereichern, sondern auch die Gemeinschaft ermutigen und inspirieren.

Die Dormitio-Abtei, ein bedeutendes Wahrzeichen Jerusalems, wurde im März 1906 erbaut und ist an dem Ort gelegen, wo nach kirchlicher Überlieferung das letzte Abendmahl Jesu stattfand. Abt Nikodemus Schnabel, der im Februar 2023 zum Abt gewählt wurde, sieht sich und seine Gemeinschaft als Teil einer tieferen Mission, die auch die spirituelle und soziale Verantwortung in der Region umfasst.

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