Die Asiatische Hornisse breitet sich schnell in Niedersachsen aus und stellt eine neue Herausforderung für Imker und die heimische Tierwelt dar. Diese invasive Art, die seit Spätsommer 2023 in der Region nachgewiesen werden konnte, bringt nicht nur Veränderungen für die lokale Umwelt mit sich, sondern auch potenzielle Risiken für die Bestände der Honigbienen, die bereits unter Druck stehen.
Bedrohung durch die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse (Gattung: Vespa velutina) hat sich als gefährlicher Fressfeind für Honigbienen etabliert. Besonders im Frühjahr und Sommer sind ihre aggressiven Jagtmethoden sichtbar. Ein einzelnes Nest kann bis zu 10.000 Tiere hervorbringen und oft befinden sich zwischen 1.000 und 2.000 Hornissen gleichzeitig darin. Dies hat schwerwiegende Folgen für die Bienenbestände, da die Hornissen in einem Umkreis von bis zu einem Kilometer um ihr Nest nach Beute suchen.
Ein globales Problem für Bienenpopulationen
Die Bienenpopulationen weltweit verzeichnen einen alarmierenden Rückgang. Laut dem NABU sind in Europa die Bestände um etwa zehn Prozent gesunken, und in den USA sogar um 30 Prozent. Als Hauptursachen gelten die industrielle Landwirtschaft, die Nutzung von Pestiziden, Klimawandel und Luftverschmutzung. Die neuen Bedrohungen durch die Asiatische Hornisse in Deutschland könnten diese Situation zusätzlich verschärfen.
Bisherige Sichtungen in Niedersachsen
Im Landkreis Diepholz wurden die ersten Hornissen im Spätsommer 2023 gesichtet. Seitdem hat sich die Art auch in anderen Regionen Niedersachsens, darunter Northeim und die Grafschaft Bentheim, verbreitet. Experten raten der Bevölkerung, Sichtungen umgehend zu melden, um die Verbreitung dieser Art besser zu überwachen.
Auswirkungen auf die Imkerei
Während die Asiatische Hornisse das Potenzial hat, großen Schaden anzurichten, zeigen aktuelle Studien, dass sie vor allem in bereits geschädigten Bienenstöcken nachhaltige Schäden verursacht. Ihr Einfluss auf die heimische Insektenfauna ist jedoch bislang noch unzureichend untersucht. Dies hinterlässt Imker in einer unsicheren Lage, da das Schadenspotenzial in der Zukunft möglicherweise steigen könnte.
Was kann getan werden?
Es gibt bereits Initiativen, die darauf abzielen, die Bevölkerung über die Gefahren und Merkmale der Asiatischen Hornisse aufzuklären. Bürger sind angehalten, Sichtungen zu dokumentieren und zu melden. Wer glaubt, die Asiatische Hornisse entdeckt zu haben, kann dies auf dem Meldetor von neobiota-nord.de tun. Durch solche Meldungen kann eine bessere Datenlage entstehen, die zur Bekämpfung dieser invasiven Art beitragen kann.
Fazit
Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Niedersachsen ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur Imker betrifft, sondern auch weitreichende Konsequenzen für das Ökosystem haben könnte. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren und effektive Monitoring-Strategien umzusetzen, um die heimischen Bienenbestände zu schützen.