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Leo Neugebauer kämpft um Medaille: Zehnkampf-Drama in Saint-Denis

Zehnkämpfer Leo Neugebauer verlor bei den Olympischen Spielen in Saint-Denis seine Führung an den Norweger Markus Rooth, der mit 8.113 Punkten goldkurs hat und Neugebauer unter Druck setzt, der um seine Chancen auf die erste deutsche Medaille seit 28 Jahren kämpft.

Bei den Olympischen Spielen in Saint-Denis ist die Spannung im Zehnkampf deutlich gestiegen. Leo Neugebauer, der 24-jährige Athlet aus Deutschland, der in der ersten Phase des Wettbewerbs an der Spitze lag, sieht sich nun ernsthaften Herausforderungen gegenüber. Seine vorherige Führungsposition hat er beim Speerwurf verloren, als der norwegische U23-Europameister Markus Rooth über ihn hinwegzog und mit einer Punktzahl von 8.113 in die Führung ging.

Eine historische Chance für Deutschland

Trotz des Rückschlags hat Neugebauer nun die Möglichkeit, die erste Medaille für Deutschland im Zehnkampf seit 28 Jahren zu gewinnen. Der letzte große Erfolg liegt zurück in den Olympischen Spielen von 1996, als Frank Busemann Silber erlangte. Bereits 36 Jahre sind vergangen, seit Christian Schenk die letzte Goldmedaille für Deutschland sicherte. Der Druck liegt somit nicht nur auf Neugebauer, sondern auf dem deutschen Team insgesamt – der Zehnkampf war lange Zeit eine Disziplin, in der Deutschland nicht mehr dominieren konnte.

Enger Wettbewerb unter Druck

Neugebauer kam mit einem Vorsprung von 139 Punkten in den Speerwurf, allerdings war sein bester Wurf mit 56,64 Metern deutlich schwächer im Vergleich zu Rooths persönlicher Bestleistung; der Norweger knackte gleich mehrere Rekorde mit 66,87 Metern im zweiten Versuch. Der WM-Dritte Lindon Victor aus Grenada folgte auf dem dritten Platz, hat jedoch bereits 60 Punkte Rückstand auf Rooth. Zugleich zeigt sich, dass Neugebauer über sich hinauswachsen muss, um die Goldmedaille noch zu erreichen, da Rooth über die abschließenden 1.500 Meter im Vorteil ist.

Leistungssprung von Niklas Kaul

Ein weiterer Lichtblick ist der Auftritt von Niklas Kaul. Der frühere Welt- und Europameister hat nach einem schlechten ersten Wettkampftag seine Leistung steigern können. Besonders bemerkenswert war sein Stabhochsprung, gefolgt von einem hervorragenden Speerwurf mit 77,78 Metern, was den olympischen Disziplin-Rekord von 2012 übertraf. Auch wenn Kaul aufgrund von Ellbogenproblemen auf weitere Würfe verzichtete, ist seine Gesamtpunktzahl von 7.599 Punkten entscheidend für die Teamdynamik.

Debüt unter außergewöhnlichen Umständen

Ein herausragendes Bild bietet auch der kurzfristig nachnominierte Athlet Till Steinforth, der mit einem soliden 15. Platz beim Olympiadebüt überrascht. Er hat vor dem Finale 7.524 Punkte erzielt und zeigt, dass er auch auf der internationalen Bühne bestehen kann. Die vielen persönlichen Bestleistungen und der gegenseitige Druck unter den Athleten zeugen von der hohen Wettbewerbsfähigkeit im Zehnkampf.

Die kommenden Stunden versprechen Spannung, da Neugebauer und seine Mitstreiter alles daran setzen werden, ihre Bestleistungen zu erbringen und Geschichte zu schreiben. Der Zehnkampf bleibt eine der faszinierendsten Disziplinen bei den Olympischen Spielen, nicht nur in Bezug auf den Sport, sondern auch auf die menschlichen Geschichten und Herausforderungen, die damit verbunden sind.

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