Mannheim

Seilbahn als Lösung: SPD Bergen-Enkheim schlägt Alternative zur RTO vor

Im Streit um die umstrittene Regionaltangente Ost in Frankfurt schlagen die Sozialdemokraten aus Bergen-Enkheim eine umweltfreundliche Seilbahn als schnellere und effektivere Alternative zur Verkehrsanbindung vor, da die derzeitige Planung erhebliche Bedenken hinsichtlich Naturschutz und Lärmschutz aufwirft.

Im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim deutet sich ein Umdenken in der Verkehrspolitik an. Die Regionaltangente Ost (RTO), ein geplantes Verkehrsprojekt, stößt zunehmend auf Widerstand, und die SPD lokalisierte die Probleme, die eine bessere Anbindung für die Anwohner dringend erforderlich machen. In diesem Kontext wird eine unkonventionelle Lösung ins Spiel gebracht: die Seilbahn.

Alternative Lösungen für die Verkehrsprobleme

Die SPD Bergen-Enkheim ist sich einig: Die derzeit favorisierte Variante der RTO wird voraussichtlich nicht realisierbar sein. Aljoscha Ziller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, und stellvertretender Bürgermeister Adi Schubert betonen, dass „erhebliche Bedenken“ an diesem Projekt bestehen, da es negative Auswirkungen auf Naturschutzgebiete sowie Lärmprobleme mit sich bringen würde. „Wenn wir die RTO nur ablehnen, löst das nicht die Verkehrsprobleme in Bergen-Enkheim“, so Ziller. Daher haben sie einen Vorschlag formuliert, der die Möglichkeiten von Seilbahnen betrachtet.

Ökologischer und schneller Transport

Ziller und Schubert sprechen von Seilbahnen als moderne und umweltfreundliche Transportlösung. Diese könnten nicht nur die Höhenunterschiede in Bergen bewältigen, sondern wären zudem leiser und effizienter als herkömmliche Verkehrsmittel wie Busse oder Bahnen. Eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC unterstützt diese Sichtweise. Sie hebt hervor, dass Seilbahnen bis zu 6000 Fahrgäste pro Stunde befördern können – vergleichbar mit der Kapazität einer U-Bahn. Zudem sind die Investitionskosten im Vergleich zu Tunnel- oder Brückenbauten relativ gering.

Internationales Vorbild und innovative Ansätze

Die Idee, Seilbahnen in den öffentlichen Nahverkehr zu integrieren, wird bereits in Städten wie Barcelona und Koblenz erfolgreich umgesetzt. In Deutschland hat beispielsweise Mannheim eine Seilbahn für die Bundesgartenschau errichtet. Diese international erfahrenen Modelle könnten als Vorbilder für die Frankfurter Lösung dienen. Der positive Empfang bei den ersten Gesprächen mit dem Regionalverband Rhein-Main zeigt, dass das Konzept auf Interesse stößt.

Varianten der Seilbahnüberlegungen

Ziller und Schubert haben sich bereits verschiedene Varianten für eine mögliche Seilbahnverbindung überlegt. Die erste Möglichkeit verläuft von Bergen über den Kirschbergweg zur Haltestelle der U4 und U7. Eine zweite Variante würde eine Verbindung von Bergen-Ost zum Riedbad umfassen, was eine gleichzeitige Verlängerung der U-Bahn bis zum Riedbad erfordern würde. Die dritte Idee sieht eine Seilbahnverbindung vom Atzelberg in Seckbach vor, die ebenfalls an den Verkehrsplan der Stadt angepasst werden könnte.

Dringlichkeit einer schnellen Lösung

Für die Anwohner in Bergen-Enkheim ist eine Verbesserung der verkehrlichen Anbindung unerlässlich. Die bestehenden Busverbindungen reichen nicht aus und die Straßen sind überlastet. „Wir brauchen schneller eine Lösung für die schlechte Anbindung Bergens“, erklärt Ziller. Während die RTO möglicherweise Jahrzehnte in Anspruch nehmen könnte, bieten die Seilbahnprojekte eine raschere Alternative mit einer deutlich kürzeren Bauzeit von lediglich zwölf bis 18 Monaten.

Die Diskussion über die Verkehrsanbindung in Bergen-Enkheim ist somit nicht nur ein lokales Thema, sondern steht exemplarisch für einen möglichen Wandel in der deutschen Verkehrspolitik hin zu umweltfreundlicheren und effizienteren Lösungen. Die Seilbahn könnte eine zukunftsweisende Antwort auf bestehende Herausforderungen im öffentlichen Nahverkehr darstellen.

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