Wiesbaden

Wiesbaden setzt auf Sterilisation zur Reduktion der Stadttaubenpopulation

Die Stadt Wiesbaden hat beschlossen, die Stadttaubenpopulation von geschätzten 6000 Tieren durch eine nachhaltige und tierfreundliche Sterilisation über einen Zeitraum von fünf Jahren zu reduzieren, um tierschutzgerecht die Kontrolle über die Tiere zu gewinnen und die Herausforderungen der Taubenplage zu bewältigen.

In Wiesbaden steht die Kontrolle der Stadttaubenpopulation im Fokus der städtischen Planung. Mit geschätzten 6000 Tieren denkt die Stadtverwaltung, dass eine Reduzierung dieser Zahl auf etwa 3000 Tauben erstrebenswert ist. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Stadtentwicklung gewinnt die Frage der Tierhaltung an Bedeutung.

Nachhaltige Strategien zur Populationskontrolle

Stadtverordneten und Tierschutzgruppen streben nach einem „tierfreundlichen Weg“ zur Regulierung der Stadttauben. Hierbei spielt die Sterilisation eine zentrale Rolle. Maral Koohestanian, die zuständige Ordnungsdezernentin, betont: „Mit der künftigen Sterilisation der Stadttauben gehen wir einen besonders nachhaltigen, kostengünstigen und tierfreundlichen Weg.“ Diese Methode wurde im Einklang mit der Haltung des Tierschutzes entwickelt, die sicherstellt, dass keine Tiere unnötig leiden.

Kosteneffektivität und Planung

Die Stadt Wiesbaden plant, die Sterilisation nach den Vorbildern von Bern und Düsseldorf durchzuführen, mit Kosten von rund 10 Euro pro Taube. Über einen Zeitraum von fünf Jahren sollen die Abläufe erprobt und optimiert werden, bevor eine abschließende Evaluation erfolgt. Die genaue Zahl der sterilisierten Tauben bis 2029 steht dabei noch nicht fest, da der Pilotversuch zunächst entsprechende Vorkehrungen erfordert.

Standorte und Mitwirkende

Fangstellen wie die Abbruchhäuser der ehemaligen Citypassage oder der Bahnhofsvorplatz sind für die Sterilisation vorgesehen. Allerdings gibt es Herausforderungen, da die Deutsche Bahn sich weigert, bei einem Taubenschlag am Hauptbahnhof mitzuwirken, was die Kontrolle der Tiere erschwert. In dieser Hinsicht plant Koohestanian Gespräche mit Anwohnern, um die städtische Strategie besser zu kommunizieren.

Erfahrungen aus der Vergangenheit

Die Stadt kooperiert mit dem Verein Stadttaubenhilfe Mainz/Wiesbaden, der in den letzten Jahren die Zahl der Eieraustauschaktionen signifikant erhöht hat – von 1400 im Jahr 2018 auf fast 4000 jährlich. Dennoch muss die Stadt Lösungsansätze entwickeln, um auch an schwer zugänglichen Nistplätzen eine Kontrolle durch Sterilisation zu ermöglichen.

Kritische Kostenanalyse

Vor dem Hintergrund der fortlaufenden finanziellen Belastungen durch die Taubenpopulation werden die monatlichen Kosten für den Eiertausch in den Taubenschlägen auf etwa 1200 Euro geschätzt. Gesamtbeträge für den Betrieb der vier Taubenschläge summieren sich auf rund 60.000 Euro jährlich, was die Stadtverwaltung vor die Herausforderung stellt, kosteneffiziente Lösungen zu finden.

Zusammenfassend zeigt die Wiesbadener Initiative zur Sterilisation der Stadttauben eine klare Richtung in der Tierkontrolle: Ein verantwortungsbewusster und tierfreundlicher Ansatz, der die Lebensqualität der Anwohner verbessern soll und gleichzeitig die Belange des Tierschutzes respektiert. Dies könnte ein Beispiel für andere Städte werden, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.

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