Dachau

Hilgertshausen-Tandern: Kriterien für neue Photovoltaikanlage beschlossen

Die Gemeinde Hilgertshausen-Tandern hat am 5. August 2024 einen Kriterienkatalog für den Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen verabschiedet, um den Ausbau erneuerbarer Energien in Einklang mit Naturschutz und landwirtschaftlichen Interessen zu bringen.

In der Gemeinde Hilgertshausen-Tandern steht eine wichtige Entscheidung an, die nicht nur die lokale Energieversorgung beeinflusst, sondern auch die Art und Weise, wie die Gemeinde mit ihren landwirtschaftlichen Flächen umgeht. Der kürzlich verabschiedete Kriterienkatalog zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen (FPA) ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Balance zwischen erneuerbaren Energien und dem Schutz wertvoller landwirtschaftlicher Böden zu wahren.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Gemeinde hat entschieden, den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik voranzutreiben. Diese Entscheidung ist auch als Reaktion auf aktuelle Herausforderungen der Energiewende und den Klimawandel zu verstehen. Bauamtsleiterin Katharina Westermair erläutert, dass der gesamte Stromverbrauch der Gemeinde im Jahr 2022 bei 9617 MWh/a lag, wovon 9801 MWh aus erneuerbaren Energien stammten. Solaranlagen haben in diesem Kontext einen besonders hohen Stellenwert.

Der Kriterienkatalog: Ein ausgewogenes Vorgehen

Um die potenziellen Konflikte zwischen der Errichtung von PV-Anlagen und den Interessen der Land- und Forstwirtschaft zu managen, hat der Gemeinderat einen Kriterienkatalog erstellt. Dies geschieht in Anbetracht der Tatsache, dass 64,4 Prozent der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt werden. Der Katalog soll sicherstellen, dass die Installation von Freiflächen-PV-Anlagen im Einklang mit Naturschutz, Landschaftsbild und den Bedürfnissen der Bürger steht.

Flächennutzung und weitere Planung

Aktuell sind bereits 2,9 Hektar für eine Freiflächen-PV-Anlage genutzt, während eine weitere Installation auf 9,26 Hektar geplant ist. Dies entspricht nur 0,66 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen innerhalb der Gemeinde. Der Gemeinderat hat außerdem festgelegt, dass bei Erreichen einer Gesamtfläche von 37 Hektar, was zwei Prozent der verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen entspricht, zukünftige Anträge für Freiflächen-PV-Anlagen einer erneuten Prüfung unterzogen werden.

Voraussetzungen für die Antragsstellung

Für die Genehmigung eines PV-Projekts müssen mehrere Bedingungen erfüllt werden, darunter der Nachweis der Netzverträglichkeit und die Zustimmung der Grundeigentümer. Zudem muss bei der Nähe zu Hauptverkehrsstraßen auf Abstandsregelungen geachtet werden. Der Ausbau von Freiflächen-PV-Anlagen muss so gestaltet sein, dass er möglichst niedrige Eingriffe in die landwirtschaftlichen Nutzflächen mit sich bringt.

Ein Beispiel für nachhaltige Entwicklung

Die Maßnahmen in Hilgertshausen-Tandern sind ein Beispiel für eine nachhaltige Entwicklung, die sowohl die Energiewende unterstützt als auch die landwirtschaftliche Nutzfläche schützt. Indem die Gemeinde Leitlinien verfolgt, zielt sie darauf ab, qualitativ hochwertige landwirtschaftliche Flächen zu bewahren und gleichzeitig den Anschluss an die erneuerbaren Energien zu gewährleisten.

Insgesamt zeigt die Vorgehensweise von Hilgertshausen-Tandern, wie kommunale politische Entscheidungen effektiv dazu beitragen können, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und gleichzeitig die lokalen Interessen der landwirtschaftlichen Gemeinschaft zu respektieren. Ein solcher Dialog ist entscheidend für die Akzeptanz in der Bevölkerung und die zukünftige Entwicklung der Region.

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