Sachsen-Anhalt

Felicitas kehrt zurück zur Schule: Neue Pflegekraft für den Alltag

Felicitas, die neunjährige Schülerin aus Holzhausen, beginnt mit der Unterstützung einer neuen Pflegekraft, Cathrin Nehl, ihr Schuljahr an der nicht barrierefreien Grundschule Bismarck, nachdem monatelange Anstrengungen ihrer Eltern zur Sicherstellung der notwendigen Betreuung Erfolg hatten.

Die Herausforderungen des Schulbesuchs für Kinder mit besonderen Bedürfnissen

Im Landkreis Altmark, speziell in Holzhausen, steht das Schicksal von Felicitas, auch bekannt als Feli, exemplarisch für die Schwierigkeiten, mit denen Familien von Kindern mit besonderen Bedürfnissen konfrontiert sind. Seit diesem Montag kann die Neunjährige endlich wieder zur Schule gehen – mit Unterstützung einer neuen Pflegekraft, nach wochenlangen Kämpfen ihrer Eltern mit Ämtern und der schwierigen Suche nach einer geeigneten Betreuung.

Die Rolle von Pflegekräften in Schulen

Felis neue Begleiterin, Cathrin Nehl, übernimmt eine essenzielle Rolle in der Schule. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie assistiert Feli nicht nur beim An- und Ausziehen, sondern ist auch verantwortlich für medizinische Maßnahmen wie das Regeln der Katheterversorgung. Feli kann aufgrund ihrer Krankheit keine Toilette aufsuchen, weshalb regelmäßige Eingriffe nötig sind. Darüber hinaus sorgt Nehl dafür, dass Feli ihre Medikamente zur rechten Zeit einnimmt und ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Barrierefreiheit bleibt ein ungelöstes Problem

Ein weiteres Hindernis stellt die fehlende Barrierefreiheit der Grundschule Bismarck dar, die Feli besucht. Um in den Klassenraum im ersten Stock zu gelangen, ist Cathrin Nehl auf einen speziellen Treppensteiger angewiesen. In der Vergangenheit war für Feli sogar der Zugang in den dritten Stock notwendig, was zusätzlichen Stress verursachte. „Es war auf jeden Fall entspannter“, sagt Feli über ihren ersten Schultag mit der neuen Begleitung und zeigt, wie wichtig eine angepasste Schulumgebung für den Bildungsweg von Kindern mit besonderen Bedürfnissen ist.

Wirtschaftliche Aspekte der Pflege

Die Herausforderungen erstrecken sich jedoch nicht nur auf die Betreuung selbst. Der Pflegedienst, der zuvor für Feli zuständig war, hatte aus finanziellen Gründen gekündigt. Der Geschäftsführer der SAB, Jakob Sabiniarz, erklärte, dass das Land und die Pflegekasse nicht ausreichend finanzielle Mittel bereitstellten. Um eine qualifizierte Pflegekraft zu bezahlen, hätten die Eltern monatlich 1.500 Euro aus eigener Tasche beisteuern müssen. Diese finanziellen Hürden verkomplizieren nicht nur die Suche nach einer geeigneten Betreuung, sondern gefährden auch den Fortbestand der Schulausbildung von Kindern wie Feli.

Fazit: Ein Weckruf für die Gesellschaft

Felis Situation verdeutlicht die breiteren Herausforderungen, mit denen viele Familien bei der Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in das Bildungssystem konfrontiert sind. Der Mangel an barrierefreien Einrichtungen und die wirtschaftlichen Diskrepanzen bei der Pflegeunterstützung sind Themen, die dringend angegangen werden müssen. Es ist ein gesellschaftlicher Weckruf, mehr über die Bedürfnisse dieser Kinder und ihrer Familien nachzudenken und entsprechend zu handeln, um einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu gewährleisten.

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