Dortmund

Zoo-Dortmund-Liebling in Bangladesch: Sechs Tage in Gefahr

Während seiner Reise für ein Artenschutzprojekt in Bangladesch wurde der beliebte Zoolotse Marcel Stawinoga vom Zoo Dortmund aufgrund schwerer Unruhen und einer landesweiten Ausgangssperre sechs Tage in einem Hotel festgehalten, bevor er sicher nach Deutschland zurückkehren konnte.

Die jüngsten Geschehnisse in Bangladesch haben die Herausforderungen des Artenschutzes in Krisengebieten verdeutlicht. Der Dortmunder Zoolotse Marcel Stawinoga, bekannt für seine Leidenschaft im Schutz der Plumploris, befindet sich im Zentrum eines dramatischen Vorfalls, der sowohl persönliche als auch berufliche Risiken in den Vordergrund rückt.

Hintergrund der Unruhen

Bangladesch, ein Land, das sich bereits mit politischen Spannungen auseinandersetzen musste, geriet kürzlich in eine tiefe Krise. Massive Unruhen forderten zahlreiche Menschenleben und führten zu schweren Verletzungen unter der Bevölkerung. Die Atmosphäre erinnert an „bürgerkriegsähnliche Zustände“, was die Situation für ausländische Besucher äußerst unsicher macht.

Engagement für den Artenschutz

Stawinoga, der bei Zoo Dortmund eine große Anhängerschaft hat, reiste in das südasiatische Land, um an einem Artenschutzprojekt für Plumploris teilzunehmen. Diese Primaten sind vor allem für ihre großen, ausdrucksvollen Augen berühmt und benötigen dringend Schutz, da sie oft illegal gehalten werden. Der Zoolotse war dazu eingeladen, die tiermedizinische Versorgung in einer Rehabilitationsstation in Dhaka zu unterstützen.

Die Isolation im Hotel

Am 26. Juli 2024 wurde Stawinoga während seines Aufenthalts in Bangladesch von den Unruhen überrascht. Gemeinsam mit seiner Kollegin, einer Tierärztin, war er sechs Tage in einem Hotel eingesperrt und konnte aufgrund einer landesweiten Ausgangssperre nicht entkommen. Diese beunruhigende Zeit stellte nicht nur seine physische Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, mit den Tieren zu arbeiten, in Frage.

Planung für die Zukunft

Trotz der schwierigen Umstände konnte Stawinoga schließlich das Land sicher verlassen, nachdem das Auswärtige Amt von Reisen nach Bangladesch abgeraten hatte. Der Verein Plumplori e.V. kündigte an, dass die beiden wenig später die Rückreise antreten konnten, um ihre Mission, Plumploris zu schützen, erneut aufzunehmen. Der Zoolotse betonte, dass er trotz der Widrigkeiten weiterhin für den Artenschutz in Bangladesch engagiert bleibt, und plant, seine Arbeit in der Rehabilitationsstation fortzusetzen.

Die Bedeutung des Vorfalls

Die Geschehnisse werfen ein Licht auf die Gefahren, denen sich Artenschützer in Krisengebieten gegenübersehen. Während Stawinoga nun wieder in Deutschland ist, bleibt die Frage, wie NGO-Mitarbeiter unter solch extremen Bedingungen sicher arbeiten können, um bedrohte Arten zu schützen. Diese Situation könnte als Weckruf für mehr Sicherheit und Planung in der Artenschutzarbeit in instabilen Regionen dienen.

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