Im malerischen Landkreis Miesbach, über dem idyllischen Spitzingsee gelegen, sorgt das Rotwandhaus derzeit für Besorgnis. Seit gut zwei Monaten ist die beliebte Alpenvereinshütte für Gäste geschlossen, wobei die Ursache dafür gravierende gesundheitliche Bedenken aufwirft. Die Betreiber warnen eindringlich vor der Verwendung des Wasserhahns, da die Qualität des Trinkwassers nicht gewährleistet ist.
Notwendige Maßnahmen zur Wasserversorgung
Ein Vorfall Ende Mai leitete die Schließung ein, als 21 Besucher wegen schwerer Magen-Darm-Beschwerden medizinisch versorgt werden mussten. Die Institutionen berichteten von einer möglichen Infektion mit dem hochansteckenden Norovirus. Bei weiteren Wasseranalysen wurden zudem Rotaviren gefunden, die möglicherweise direkt aus der Quelle stammen könnten. Diese Ursache bleibt jedoch ungeklärt, und es wird vermutet, dass die umliegenden Almwiesen eine Rolle spielen könnten.
Der Weg zur Wiedereröffnung
Der Schatzmeister der für das Rotwandhaus verantwortlichen Sektion Turner-Alpen-Kränzchen des Deutschen Alpenvereins (DAV), Anselm Engelmayer, hat auf Verständnis der Gäste gehofft und wünscht sich eine Wiedereröffnung mit eingeschränktem Speiseangebot während der bayerischen Sommerferien. Das Fehlen von alkoholischen Getränken und Speisen in der Hochsaison stellt jedoch sowohl die Betreiber als auch die Wanderer vor Herausforderungen.
Die Herausforderungen der Wasseraufbereitung
Um die Hütte wieder betreiben zu können, werden nun weitere Maßnahmen zur Sicherstellung einer keimfreien Wasserversorgung in Betracht gezogen. Dazu gehören mechanische Filter und UV-Bestrahlung, welche helfen sollen, die Viren aus dem Wasser zu entfernen. Das Landratsamt Miesbach betont jedoch die Schwierigkeiten bei der Reinigung von Rotaviren, da übliche Methoden wie Chlor nicht ausreichend effektiv sind.
Ein Treffpunkt für die Gemeinschaft
Trotz der Schließung bleibt das Rotwandhaus ein zentraler Punkt für Tagesgäste, die bei schönem Wetter bis zu 1.000 Besucher anziehen kann. Besonders wertvoll ist es für Wanderer, Kletterer und Mountainbiker, die die Umgebung erkunden. Die Schließung der Hütte verdeutlicht jedoch, wie wichtig eine zuverlässige Wasserversorgung für die Gesundheit der Gäste und die Aufrechterhaltung des touristischen Angebots in der Region ist.
Die Bemühungen, die Hütte wieder für die Besucher zu öffnen, sind nicht nur für die Betreiber von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Gemeinde, die von einem florierenden Tourismus abhängig ist. Es bleibt abzuwarten, wie schnell eine Lösung gefunden werden kann, um diese beliebte Alpenvereinshütte wieder zugänglich zu machen.