Die Auswirkungen des Zensus 2022 auf das Allgäu: Ein Blick auf die Region
Die Ergebnisse des Zensus 2022 bringen bedeutende Erkenntnisse über das Leben, Wohnen und Arbeiten der Menschen im Allgäu zu Tage. Diese großangelegte Volkszählung, die seit 13 Jahren die ersten umfassenden Daten erfasst, zeigt nicht nur eine steigende Bevölkerungszahl, sondern auch interessante Trends, die für die Region von Bedeutung sind.
Bevölkerungswachstum im Allgäu
Der Zensus ergab, dass die Bevölkerung Schwabens insgesamt um 113.806 Menschen (6,4 Prozent) auf rund 1.893.005 Einwohner gewachsen ist. Besonders auffällig ist das Wachstum in Kaufbeuren, wo die Einwohnerzahl um 8,8 Prozent stieg und somit 45.186 Menschen zählte. Über die gesamte Region gesehen, erleben auch andere Städte wie Kempten, Memmingen, Ostallgäu und Unterallgäu bedeutende Zuwächse.
Demografische Veränderungen: Jüngere Bevölkerung in Kraftisried
Das Allgäu hebt sich nicht nur durch die absoluten Zahlen hervor, sondern auch durch die Altersstruktur. In Kraftisried liegt das Durchschnittsalter bei nur 39,4 Jahren, wodurch sie zu einer der jüngsten Gemeinden in Schwaben zählt. Dies steht im Kontrast zu Oberallgäu, wo das Durchschnittsalter von 45 Jahren den höchsten Wert aufweist.
Familienstruktur und Haushaltsformen
In Schwaben leben 45 Prozent der Bevölkerung in einer Ehe oder eingetragenen Lebensgemeinschaft. Diese Zahlen spiegeln sich auch im Allgäu wider, wo die Flächenlandkreise tendenziell etwas höhere Werte aufweisen als die kreisfreien Städte. Durchschnittlich leben 2,1 Personen in einem Haushalt, wobei der Single-Haushalt mit 40,1 Prozent dominiert. Dies weist auf Veränderungen in den Lebensformen der Menschen hin.
Ausländische Bevölkerung und ethnische Vielfalt
Der Zensus hat gezeigt, dass etwa 13,7 Prozent der Bevölkerung in Schwaben ausländischer Herkunft sind. In den kreisfreien Städten ist dieser Anteil noch höher, insbesondere in Memmingen mit 20,2 Prozent. Diese Diversität bringt verschiedene Kulturen und Lebensweisen ins Allgäu, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen darstellen.
Wohnen und Mietpreise im Allgäu
Ein weiterer Aspekt, der durch die Zensusdaten beleuchtet wird, ist die Wohnsituation der Menschen. Die durchschnittliche Wohnfläche je Wohnung beträgt 101,1 m², wobei der Unterschied zwischen Stadt und Land deutlich wird. In Kaufbeuren beträgt die Durchschnittsgröße 86,5 m², während die ländlichen Gebiete wie Ostallgäu eine durchschnittliche Fläche von 107,9 m² aufweisen. Mietpreise liegen im Allgäu im Durchschnitt bei 7,49 Euro pro m², was unter dem bayerischen Durchschnitt liegt.
Schlussfolgerung und Ausblick
Die Ergebnisse des Zensus 2022 geben nicht nur einen Einblick in die demografische Entwicklung des Allgäus, sondern auch in die Herausforderungen und Chancen, die mit diesen Veränderungen einhergehen. Die Region muss sich weiter anpassen, um den Bedürfnissen einer wachsenden und vielfältigen Bevölkerung gerecht zu werden. Ein tiefergehender Blick auf die veröffentlichten Statistiken kann auf der Website des Bayerischen Landesamts für Statistik eingesehen werden.