Die Ausbreitung von Waschbären im Rems-Murr-Kreis bringt nicht nur eine Herausforderung für die heimische Flora und Fauna mit sich, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken für Haustiere, insbesondere Hunde. Ein aktueller Fall von Staupe, nachgewiesen bei mehreren erlegten Waschbären in Rudersberg, hat besorgte Hundehalter auf den Plan gerufen.
Aktuelle Warnung für Hundehalter
Das Staupevirus, welches bei Waschbären nachgewiesen wurde, ist besonders gefährlich für junge und geschwächte Hunde. Symptome wie Fieber, Erbrechen und sogar Todesfälle können die Folge einer Infektion sein. Gerd Holzwarth vom Dezernat für Forst, Landwirtschaft und Verbraucherschutz betont, dass der Virus über die Luft verbreitet wird, insbesondere durch direkten Kontakt mit den Hinterlassenschaften der Tiere. Hundehalter sollten darauf achten, dass ihre Vierbeiner Abstand zu Waschbärenkot halten und im Freien nicht von der Leine gelassen werden.
Wachsende Waschbärenpopulation als Herausforderung
Die Region Rems-Murr-Kreis ist zusammen mit dem Ostalbkreis am stärksten von Waschbären befallen, mit geschätzten 40 Prozent der gesamten Population in Baden-Württemberg. Dies hat zur Folge, dass die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsträgerschaft unter den Wildtieren steigt. Holzwarth warnt, dass die Zahl der Waschbären weiterhin zunimmt, wodurch nicht nur die Gefahr für Hunde wächst, sondern auch für die Menschen, da diese Tiere Träger des Waschbär-Spulwurms sein können.
Folgen für das Wohlbefinden der Gemeinschaft
Die Auswirkungen der Staupe und des Waschbär-Spulwurms sind nicht nur für einzelne Hunde tragisch. Besonders für Familien mit kleinen Kindern besteht ein zusätzliches Risiko, da der Kot dieser Tiere auch beim Menschen neurologische Erkrankungen verursachen kann. Daher empfiehlt Holzwarth, Kontakt mit Waschbärenkot zu vermeiden und insbesondere Sandkästen kindersicher abzudecken.
Präventive Maßnahmen im Umgang mit Waschbären
Die Experten raten dazu, Hunde regelmäßig impfen und entwurmen zu lassen. Zudem sollten Grundstücke so gestaltet werden, dass Waschbären nicht angelockt werden. Dazu gehört das Entfernen von Katzen- und Vogelfutter sowie das regelmäßige Einsammeln von Fallobst. Gerd Holzwarth und der Wildtierbeauftragte Dominic Hafner warnen außerdem, dass auch eine passive Fütterung der Tiere, durch das Bereitstellen von Nahrungsquellen, deren Verbreitung weiter fördert.
Fazit: Gemeinschaftliche Anstrengungen nötig
Die Herausforderungen, die mit der Waschbärenpopulation und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken einhergehen, erfordern ein gemeinschaftliches Handeln. Die betroffenen Landkreise haben bereits begonnen, sich zusammenzutun, um strategische Maßnahmen gegen die Ausbreitung dieser invasiven Arten zu entwickeln. Nur durch ein zusammenarbeitendes Vorgehen kann die Sicherheit von Mensch und Tier gewährleistet werden.