München – Die Bedeutung der Wildtierstation für den Schutz bedrohter Vogelarten wächst.
Ein Rückblick auf die Notlage der Wildtiere
Die Wildtierstation des Münchner Tierheims hat in den letzten Jahren einen dramatischen Anstieg von in Not geratenen Wildtieren verzeichnet. Jährlich werden mittlerweile über 4.000 Tiere versorgt und auf ein Leben in der Natur vorbereitet. Im Jahr 2015 waren es noch 2.351 – ein deutlicher Anstieg, der eine alarmierende Situation widerspiegelt.
Menschliche Einflüsse auf die Tierwelt
Die Ursachen für die steigenden Zahlen sind vielfältig und vor allem menschengemacht. Lebensräume werden zunehmend durch Urbanisierung, intensive Landwirtschaft und Freizeitaktivitäten eingeschränkt. Vogelnester finden sich immer seltener, was zahlreiche Arten zwingt, gefährliche Nistorte zu wählen. Zudem führt das beschleunigte Insektensterben, vor allem wegen intensiver Landwirtschaft, zu Nahrungsmangel bei den überwiegend insektenfressenden heimischen Vogelarten.
Das neue Projekt: Auswilderungsstation in München
Um die Situation der Wildvögel zu verbessern, plant der Tierschutzverein München e. V. die Eröffnung einer Auswilderungsstation für Wildvögel. Diese neue Einrichtung wird aus zehn großzügigen Volieren bestehen, die auf einer Fläche von etwa 200 Quadratmetern errichtet werden. Der Bau, der sich direkt gegenüber dem Riemer Tierheim befindet, soll im Herbst dieses Jahres finalisiert sein.
Herausforderungen und Lösungen
Jacek Nitsch, Abteilungsleiter der Wildtierstation, hebt hervor, dass die neuen Volieren für die Organisation von großer Bedeutung sind. Bisher wurden die Tiere nach ihrer Aufzucht von einem externen Vogelexperten im benachbarten Olching ausgewildert. Nitsch erklärt: „Ich freue mich riesig darauf, endlich selbst aussenden zu können. Unsere eigene Auswilderungsstation ist der nächste Schritt in nuestra Entwicklung.“ Diese Maßnahme soll nicht nur die Unabhängigkeit der Wildtierstation stärken, sondern auch zu einem besseren Schutz der Vogelpopulation beitragen.
Spendenaufruf: Aktion Vogelfrei
Der gesamte Bau dieser wertvollen Einrichtung ist mit hohen Kosten verbunden. Schätzungen zufolge betragen die Ausgaben rund 10.000 Euro pro Voliere. Da die Finanzierung ohne Fördermittel erfolgen muss, gründet der Tierschutzverein eine Spendenkampagne unter dem Motto „Aktion Vogelfrei“. Jeder Euro, der gespendet wird, trägt dazu bei, die Lebensbedingungen für Amseln, Drosseln, Finken und Stare in München zu verbessern.
Ein Aufruf zur Gemeinschaft
„Wir sind auf die Unterstützung der Münchner Bürger angewiesen, um dieses wichtige Projekt zu realisieren“, betont Nitsch. Spender sind herzlich eingeladen, ihre Beiträge auf das angegebene Konto der Sparkasse München einzuzahlen. Der Verein wird die Fortschritte der Volierenerstellung auf seinen Social-Media-Kanälen dokumentieren, um die Öffentlichkeit über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten.
In Anbetracht der Tatsache, dass nahezu alle heimischen Gartenvögel bedroht sind, ist jede Unterstützung von Bedeutung. Vor allem in Zeiten des Klimawandels und angesichts drohender Lebensraumverluste ist die Schaffung von Rückzugsorten für Wildtiere wichtiger denn je.