Baden-WürttembergRems-Murr-Kreis

Staupe-Gefahr im Rems-Murr-Kreis: Schützen Sie Ihre Hunde!

Im Rems-Murr-Kreis wurden am 6. August 2024 neue Staupe-Fälle bei Waschbären festgestellt, was insbesondere für junge Hunde eine erhebliche Gefahr darstellt, da eine Infektion tödlich enden kann.

Stand: 06.08.2024 12:16 Uhr

Die Zunahme von Waschbären im Rems-Murr-Kreis stellt nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein gesundheitliches Risiko für Haustiere und Menschen dar. Vor allem das Staupevirus, das bei diesen Tieren nachgewiesen wurde, sorgt für Besorgnis unter Hundehaltern.

Waschbären-Population im Rems-Murr-Kreis

Der Rems-Murr-Kreis ist laut Daten des Landratsamts Spitzenreiter in Baden-Württemberg, wenn es um die Population von Waschbären geht. Zusammen mit dem Ostalbkreis verteilen sich rund 40 Prozent aller Waschbären im Land auf diese beiden Kreise. Die anpassungsfähigen Tiere verbreiten sich rasant und könnten bald auch in benachbarte Landkreise vordringen.

Gesundheitsrisiken durch Staupe und Spulwurm

Das Staupevirus, das bei drei erlegten Waschbären aus Rudersberg nachgewiesen wurde, ist besonders gefährlich für Hunde. Für sie kann eine Infektion tödlich verlaufen. Die Symptome sind alarmierend: Fieber, Erbrechen und sogar neurologische Beeinträchtigungen. Hundehalter sind aufgefordert, ihre Tiere vor dem Virus zu schützen, indem sie Abstand zu Hinterlassenschaften der Waschbären halten und auf regelmäßige Impfungen achten.

Warnungen und Schutzmaßnahmen für Hundehalter

Gerd Holzwarth vom Dezernat für Forst, Landwirtschaft und Verbraucherschutz fordert Hundehalter dazu auf, besondere Vorsicht walten zu lassen. Hunde sollten im Freien stets unter Kontrolle gehalten werden, um das Risiko der Ansteckung durch Kontakt mit dem Kot der Waschbären zu minimieren. Insbesondere geschwächte oder junge Hunde sind gefährdet.

Übertragungsrisiken und Hygienemaßnahmen

Zusätzlich zur Staupe stellt der Waschbär auch ein Risiko durch den Spulwurm dar, dessen Eier durch Kot verbreitet werden können. Menschen sollten beim Umgang mit potenziell kontaminiertem Material wie Sandkästen, die durch Waschbären benutzt werden, Vorsicht walten lassen. Holzwarth empfiehlt das Tragen von Einmalhandschuhen und das Abdecken von Spielplätzen, um Kinder vor infektiösem Kot zu schützen.

Gemeinsame Maßnahmen gegen die Waschbären-Bedrohung

Leider gibt es noch immer Menschen, die Waschbären füttern, da sie als niedlich gelten. Dies trägt zur Verbreitung der Tiere bei. Experten fordern eine stärkere Sensibilisierung der Bevölkerung, um die Waschbären nicht nur zu reduzieren, sondern auch deren Gefahren im Zusammenhang mit Krankheiten zu begegnen. Gemeinschaftliche Initiativen und ein Runder Tisch zwischen den Gemeinden könnten hier effektive Strategien entwickeln.

Zusammenfassend ist der Anstieg der Waschbärenpopulation im Rems-Murr-Kreis ein besorgniserregendes Phänomen, das sowohl Tiere als auch Menschen gefährden kann. Die Gesundheitsbehörden appellieren an die Bevölkerung, Vorsicht walten zu lassen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

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