Die Auswirkungen des vergangenen Unwetters am 3. August im Kreis Kassel sind noch immer deutlich spürbar. Anwohner im Ortsteil Wickenrode kämpfen mit den Schäden, die durch die Überschwemmungen verursacht wurden. Die heftigen Regenfälle führten dazu, dass Bäche über die Ufer traten und massive Wassermassen durch die Straßen strömten.
Berichte der Betroffenen aus Wickenrode
Christa Noll, eine Bewohnerin der Sandbergstraße, schildert: „Der reißende Sturzbach kam den Hirschberg hinunter, floss durch unsere Einfahrt und verwüstete unser Erdgeschoss. Glücklicherweise dient dieses nur als Keller, doch das Wasser stand dort bis zu 83 Zentimeter hoch.“ Der sichtbare Schlamm und die eingedrungenen Wassermassen lassen vermuten, dass hunderte Kubikmeter Wasser in das Gebäude gelangten. „Eine Tür, die als Austrittspunkt funktionierte, verhinderte noch größeren Schaden“, erklärt sie weiter.
Ein Gemeinschaftsgeist im Angesicht der Katastrophe
Die Anwohner zeigen eine beeindruckende Solidarität bei den Aufräumarbeiten. „Die Nachbarn helfen sich gegenseitig und packen tatkräftig an“, berichtet Stefan Rühling, der erste Wehrführer der Feuerwehr, über den Einsatz der Gemeinschaft. „Hier wurde viel Eigeninitiative gezeigt, und die Menschen haben versucht, die Situationen selbst in den Griff zu bekommen,“ fügt Rühling hinzu.
Feuerwehr und Einsatzkräfte bei nächtlichen Rettungsmaßnahmen
Die Feuerwehr war während des Unwetters mit zahlreichen Einsatzkräften aktiv. Insgesamt waren 90 Personen mobilisiert, darunter 50 Mitglieder der Helsaer Feuerwehr sowie weitere Unterstützungskräfte aus Kaufungen und Fuldabrück. „Bis 2 Uhr nachts waren wir im Einsatz, um Schlimmeres zu verhindern“, erklärt Gemeindebrandinspektor Heiko Köneke. Das schnelle Handeln der Feuerwehr spielte eine entscheidende Rolle, da viele Häuser in der Gänsemarkt- und Brückengasse durch überflutete Straßen bedroht waren.
Wirtschaftliche Belastung und Versicherungsfragen
Neben den physischen Schäden bringt das Unwetter auch wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich. Sandra Balzer, die ebenfalls betroffen ist und mit ihrer Tochter Celina Faßhauer aufräumt, bringt die Sorgen vieler Anwohner auf den Punkt: „Wer soll den Schaden zahlen? Wer ist schon gegen solch außergewöhnliche Ereignisse versichert?“ In der Unsicherheit über die Finanzierung der Reparaturen stehen viele Betroffene vor einer großen emotionalen und finanziellen Herausforderung.
Zusammenfassung der Schäden im Kreis Kassel
Das Unwetter hat nicht nur in Wickenrode gewütet, sondern auch in anderen Teilen des Kreises Kassel, wo Straßen überflutet wurden und Asphaltbrocken ausgerissen wurden. Die Gemeinden haben mit den Folgen des starken Regens zu kämpfen, und die Aufräumarbeiten werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Bewohner sind jedoch fest entschlossen, die Herausforderungen gemeinsam zu meistern und ihre Gemeinschaft in dieser schwierigen Zeit zu stärken.