Die politische Karriere von Ursula von der Leyen, der derzeitigen Präsidentin der Europäischen Kommission, hat ihren Ursprung in einer bemerkenswerten Begebenheit, die vor 25 Jahren in Verden stattfand. Bei den Frühjahrsauktionstagen des Hannoveraner Verbands spürte der damalige Vorsitzende der Niedersachsen-CDU, Christian Wulff, das Potenzial von „Röschen“, wie von der Leyen von Freunden und in der Pferdeszene genannt wird.
Ein bedeutendes Ereignis in Verden
Im April 1999 kam Christian Wulff nicht nur zu einer Feier, sondern erkannte während eines Gala-Abends in der Niedersachsenhalle das politische Talent von Ursula von der Leyen. Bei einer Aufführung, die unter anderem auch Voltigieren beinhaltete, war von der Leyen anwesend, die während ihrer Jugend bereits aktiv im Verdener Auktionsteam war. Ihre athletischen Fähigkeiten und Anmut beeindruckten das Publikum und Wulff gleichermaßen.
Wachsende Bekanntheit und erste politische Schritte
„Es war eine Mischung aus Talent und Charisma, die Ursula damals ausstrahlte“, erzählt der langjährige CDU-Landtagsabgeordnete Wilhelm Hogrefe. Dies war der Beginn einer rasanten politischen Karriere, die weniger als vier Jahre später mit ihrer Wahl in den Landtag Niedersachsen und der Ernennung zur Sozialministerin kulminierte.
Nach ihrer Hochzeit mit Heiko von der Leyen in 1986 und der Geburt von sechs Kindern war es bemerkenswert, wie sie ihre vielfältigen Rollen als Mutter und politische Figur gleichzeitig meisterte. „Das war für viele ein Vorbild“, erklärt Hogrefe, „sie war in der Lage, Beruf und Familie zu vereinen.“
Der Wendepunkt: Ein ungeplanter Anruf
Eine bemerkenswerte Wendung nahm ihre Karriere, als der Stadionsprecher Stefan Krawczyk während des Gala-Abends eine überraschende Nachricht verkündete: von der Leyen erwartete ihr siebtes Kind. Dies sorgte für große Erregung im Publikum, und Wulff äußerte den Wunsch, Ursula besser kennenzulernen. Dies führte zu ihrem Eintritt in Wulffs Beraterkreis und bot Folge für ihre weitere politische Entwicklung.
Ein Meilenstein in der niedersächsischen CDU
Im Jahr 2003 wollte Wulff erneut als Spitzenkandidat für die Landtagswahl kämpfen und setzte alles auf eine erfolgreiche Beratergruppe, die Politiker wie von der Leyen umfasste. Ihre Kandidatur im Wahlkreis Lehrte wurde mit der Unterstützung der Niedersachsen-CDU und Wulffs Vision eines „Zukunftsteams“ zu einem entscheidenden Moment für ihre Karriere.
Bei der Landtagswahl am 2. Februar 2003 gewann Ursula von der Leyen mit über 48 Prozent der Stimmen und wurde schnell zur prominenten Figur innerhalb der CDU. „Es war klar, dass sie die neue Hoffnung der Partei war“, erinnert sich Hogrefe an die fiebrige Euphorie der neu gewählten Fraktion.
Ausblick auf die Zukunft
Von der Leyens Aufstieg innerhalb der politischen Landschaft ist ein inspirierendes Beispiel für Frauen in Führungspositionen. Ihre Fähigkeit, im Laufe der Jahre verschiedene Herausforderungen zu meistern und sich in der Politik und im öffentlichen Dienst zu behaupten, macht sie zu einer wichtigen Figur in der europäischen Politik. Von Verden aus hat sie nicht nur ihren eigenen Weg geebnet, sondern auch signalisiert, dass Engagement und Vielseitigkeit im politischen Bereich entscheidend sind.