Im bayerischen Fischbachau wird die lokale Bergbaugeschichte mit einer neuen Attraktion bereichert. Kürzlich wurde eine alte Stollenlok von der Firma Huber Kran auf das Gleis vor dem Deisenrieder Wetterstollen gehoben. Diese Lok soll künftig als Blickfang für den neu gestalteten Schaustollen dienen und ist ein Teil des LEADER-geförderten Projekts, das sowohl von Fischbachau als auch von Bad Feilnbach getragen wird. Die Gemeinde hofft, dass die beeindruckende Lokomotive zahlreiche Besucher anlockt und das Bewusstsein für die regionale Bergbaugeschichte stärkt.
Regionale Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Die Umsetzung dieser Attraktion war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen lokalen Akteuren. Felix Stahl, der Geschäftsführer von Fischbachau, lobte die ehrenamtliche Unterstützung durch die Firma Huber Kran aus Bad Feilnbach. „Es ist wirklich bemerkenswert, dass die Firma sich unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat“, sagte Stahl. Auch der Barbaraverein Leitzachtal war aktiv beteiligt und montierte die Lokführerhäuschen an der Maschine, was die Attraktivität der Lok weiter erhöht.
Ein Stück Bergbaugeschichte aus Nordrhein-Westfalen
Die Lok, ein Geschenk aus Nordrhein-Westfalen, hat eine besondere Bedeutung, da sie einst im Bergbau unter Tage eingesetzt wurde. Martin Schmid, als „Projektvater“ angesehen, hat maßgeblich dafür gesorgt, dass das historische Stück seinen Weg nach Fischbachau fand. Stahl betonte, dass es in Deutschland nur noch wenige Exemplare des spezifischen Motortyps gibt, was die Lok zu einem einzigartigen Exponat macht.
Finanzierung und Kostenmanagement des Projekts
Mit einer Gesamtinvestition von 800.000 Euro wurde das Projekt erfolgreich umgesetzt, wobei 400.000 Euro durch Fördergelder unterstützt wurden. Die Gemeinden Fischbachau und Bad Feilnbach tragen jeweils 200.000 Euro der Kosten. Trotz gestiegener Preise in verschiedenen Bereichen ist es gelungen, die Kosten im vorgesehenen Rahmen zu halten. Dies wurde durch gezielte Einsparungen und effizientes Projektmanagement erreicht.
Faszination durch authentische Erfahrung
Die Eröffnung des Schaustollens ist für November 2024 geplant, begleitet von Führungen, die den Besuchern einen tiefen Einblick in die Region und ihre Bergbaugeschichte ermöglichen sollen. Geplant sind authentische Darstellungen, die den Besuchern ein Gefühl für die ehemaligen Arbeitsbedingungen geben. Dazu gehören eine illuminierten Gleisstrecke, die simulierte Enge der Stollen und die Möglichkeit, virtuell einen Presslufthammer zu bedienen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Attraktion am Schaustollen ist nicht nur eine Bereicherung für die Gemeinde, sondern auch eine Möglichkeit, die Geschichte des Bergbaus lebendig zu halten und zu vermitteln. Stahl ist optimistisch, dass die Öffnung des Schaustollens im kommenden Sommer Besucher anziehen wird und der Region neue Impulse verleiht. Die Kombination aus Bildung, Geschichtsbewusstsein und Freizeitgestaltung könnte Fischbachau zu einem interessanten Ziel für Touristen machen.
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