Ein Schritt zur gesellschaftlichen Inklusion
Die Lebensrealität von Menschen mit Autismus gestaltet sich oft als herausfordernd, besonders in öffentlichen Räumen. Die überwältigende Präsenz von Lärm und Licht in Supermärkten kann für diese Personen eine erhebliche Belastung darstellen. Vor diesem Hintergrund haben drei Billa-Filialen in Niederösterreich und Wien eine wegweisende Initiative ins Leben gerufen, um das Einkaufserlebnis für autistische Menschen zu verbessern.
Die „Stille Stunde“ im Detail
In den Billa-Märkten in der Siegfried-Marcus-Straße in Biedermannsdorf (Bezirk Mödling), der Bahnhofstraße 193 in Pitten (Bezirk Neunkirchen) und der Sterngasse 3 im 23. Wiener Gemeindebezirk wird während der sogenannten „Stillen Stunde“ auf Musik und Durchsagen verzichtet. Diese sensible Phase, die teilweise von Montag bis Freitag festgelegt ist, soll eine ruhigere und angenehmere Einkaufsatmosphäre schaffen. Für den Markt in Biedermannsdorf erfolgt die Stille von 15 bis 16 Uhr, während der Markt in Pitten von 14 bis 15 Uhr und der in Wien ebenfalls von 14 bis 15 Uhr für die „Stille Stunde“ sorgt.
Wichtigkeit der Initiative für die Gemeinschaft
Die Einführung dieser stillen Zeiten wird als bedeutender Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft wahrgenommen. Stefan Weinlich, Billa-Vertriebsdirektor in Wien und Niederösterreich, betont die Vision hinter diesem Konzept: „Wir möchten Menschen mit Autismus die Möglichkeit geben, in einer angenehmen und unterstützenden Umgebung einzukaufen.“ Der Verein Rainman’s Home, der bei der Präsentation des Projekts beratend tätig war, sieht in dieser Maßnahme nicht nur eine Erleichterung für Betroffene, sondern auch einen Schritt zur Förderung von Autonomie und Selbstständigkeit.
Engagement für die Betroffenen
Anton Diestelberger, Obmann des Vereins Rainman’s Home, hebt hervor, dass die Umsetzung solcher Konzepte grundlegend für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Autismus sei. „Es ist wichtig, dass wir solche Angebote etablieren, um die Inklusion in allen Lebensbereichen voranzutreiben“, sagt Diestelberger. Die Resonanz auf die „Stille Stunde“ wird in den kommenden Wochen beobachtet, um den Erfolg und die Akzeptanz dieser Maßnahme zu evaluieren.
Fazit
Das Pilotprojekt der „Stillen Stunde“ in den Billa-Filialen repräsentiert einen wichtigen Fortschritt in der Schaffung eines inklusiven Umfelds für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Während die Initiative Anfangs als experimentell angesehen wird, könnte sie langfristig als Vorbild für andere Einzelhändler dienen, die ähnliche Schritte zur Verbesserung der Zugänglichkeit für alle Kunden erwägen.