Das Feierlichkeit und die Tradition des Goaßlschnalzens stehen im Mittelpunkt eines bedeutenden Jubiläums in Schliersee. Diese einzigartige Brauchtum hat nicht nur eine lokale, sondern auch eine bedeutende kulturelle Wirkung über die Grenzen Bayerns hinaus. Am Sonntag, dem 11. August, versammeln sich zahlreiche Interessierte, um das 60-jährige Bestehen der Schlierseer Goaßlschnalzer zu feiern.
Ein Brauchtum, das verbindet
Die Schlierseer Goaßlschnalzer sind nicht nur ein fester Bestandteil des bayerischen Brauchtums, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Tradition. Der Vorsitzende Marinus Scharmann erklärt: “Vor 60 Jahren haben sich sechs bis acht Freunde zusammengetan und den Verein gegründet.” Ursprünglich stammt das Goaßlschnalzen aus dem Mittelalter, wo Fuhrleute ihre Goaßl, einen speziellen Stock, benutzten, um sowohl die Pferde als auch die Passanten zu lenken. Diese Tradition hat sich im Lauf der Jahre weiterentwickelt und ist heute gepaart mit musikalischen Elementen, die das Schnalzen zu einem besonderen Erlebnis machen.
Meisterliche Erfolge und internationale Bekanntheit
Die Goaßlschnalzer aus Schliersee haben sich im Laufe der Jahre einen bemerkenswerten Ruf erarbeitet. Mit mehreren gewonne Meisterschaften seit den 80er Jahren haben sie nicht nur den Titel um die goldene Goaßl dreimal gewonnen, sondern auch in den letzten Jahren ihre Dominanz aufrechterhalten. „Wir haben die Bayerische Meisterschaft bereits sechsmal in Folge in die Marktgemeinde gebracht“, erzählt Scharmann stolz. Ihre Erfolge führten dazu, dass die Schlierseer im Rahmen des deutschen Sportbundes auch Auslandsauftritte in Brasilien, Südkorea, Japan und Litauen hatten, was die Tradition des Goaßlschnalzens international bekannt machte.
Feierlichkeiten zum Jubiläum
Zum 60-jährigen Jubiläum werden am Sonntag nicht nur die heimischen Goaßlschnalzer auftreten. Rund 150 Schnalzer aus etwa 13 Gruppen aus ganz Bayern erwarten die Besucher. Ab 10 Uhr wird das Fest mit einem traditionellen Weißwurstfrühstück in der Halle am Schlierseer Ostufer eröffnet. Ab 12 Uhr folgen die Auftritte der verschiedenen Gruppen, die durch regionale Spezialitäten und festliche Getränke ergänzt werden. “Das Fest ist eine wunderbare Gelegenheit, die Gemeinschaft zu stärken und unsere Tradition zu zelebrieren”, fügt Scharmann hinzu.
Ein Erbe, das weiterlebt
Das Goaßlschnalzen ist nicht nur ein Hobby, sondern ein Stück Kultur, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Mit einer aktuellen Gruppe von 14 Schnalzern im Alter von 12 bis 26 Jahren wird deutlich, dass die Tradition lebendig bleibt und sich weiterentwickelt. Die Goaßlschnalzer sind damit nicht nur ein sportlicher Wettbewerb, sondern auch eine Form der Gemeinschaftsbildung und eine tiefe Verwurzelung in der bayerischen Kultur.
Die Festlichkeit am Sonntag wird voraussichtlich viele Besucher anziehen und zeigt das anhaltende Interesse an der Tradition des Goaßlschnalzens. In einer Zeit, in der lokale Bräuche an Bedeutung gewinnen, ist es wichtig, diese Kultur zu pflegen und zu fördern.