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Ein Blick hinter die Kulissen: So funktioniert das Pumpwerk Ost in Wilhelmshaven

Bei einer Besichtigung des Pumpwerks Ost in Wilhelmshaven erfuhren rund 20 interessierte Bürger, wie die Technischen Betriebe Wilhelmshaven das Abwasser des mittleren Stadtgebiets effizient zur Kläranlage befördern und damit auch für Spitzenzeiten, wie während der Fußball-Europameisterschaft, bestens gerüstet sind.

In Wilhelmshaven zeigt ein Blick ins Pumpwerk Ost, wie die Stadt mit den Herausforderungen der Abwasserentsorgung umgeht. Bei einem kürzlich organisierten Besuch informierten die Technischen Betriebe Wilhelmshaven (TBW) interessierte Bürger über den komplexen Ablauf der Abwasserbewirtschaftung. Dieses System ist nicht nur technisch bemerkenswert, sondern hat auch eine große Bedeutung für die öffentliche Gesundheit und den Umweltschutz.

Einblick in ein wichtiges Infrastruktursystem

Das Pumpwerk Ost spielt eine zentrale Rolle im Abwassersystem von Wilhelmshaven. Es befördert das Abwasser aus dem mittleren Stadtgebiet zur Zentralkläranlage. Besucher hatten die Gelegenheit, Details über die Funktionsweise und die damit verbundenen Herausforderungen zu erfahren. Rund 20 Teilnehmer versammelten sich trotz des etwas unangenehmen Geruchs, der mit einem solchen System normalerweise verbunden ist, vor dem Pumpwerk.

Technologische Herausforderungen in der Abwasserentsorgung

Die Abwasserentsorgung in Wilhelmshaven erfolgt durch ein Mischsystem, das gezielt auf die unterschiedlichen Anforderungen der Stadtteile reagiert. Im Pumpwerk Ost sorgen fünf leistungsstarke Pumpen dafür, dass auch während starkem Regen die Abfälle effizient abgeleitet werden. Thomas Fritsch, Abteilungsleiter der Stadtentwässerung, informierte die Anwesenden über die technischen Details. Er betonte, dass selbst bei einem Ausfall aller Pumpen die Speicherkapazität für bis zu zwei Tage ausreicht, solange kein Regen einsetzt.

Effizienz bei Starkregen und Umweltschutz

Besonders kritisch wird es jedoch bei Starkregenereignissen. In solchen Fällen kann das Pumpwerk bis zu 25.000 Kubikmeter ungeklärtes Abwasser pro Stunde in die Jade leiten, wenn die Kapazitäten der Kläranlage überlastet sind. Dies hat in den vergangenen Jahren zu Diskussionen geführt, insbesondere in Bezug auf den Bade- und Erholungsbetrieb an der Küste. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat die Stadt erhebliche Investitionen in die Infrastruktur geleistet, um die Pumpkapazitäten zu erhöhen und die Abwassersysteme insgesamt zu verbessern.

Zusammenarbeit und Engagement der Stadtbewohner

Die etwa 60 Mitarbeiter, die für den Betrieb der Abwasserentsorgung zuständig sind, stehen im ständigen Austausch, um alle Herausforderungen rechtzeitig zu bewältigen. Während der Besichtigung wies Fritsch darauf hin, dass es trotz der hohen Belastungen des Systems noch nie zu einem Totalausfall gekommen ist. Dieses Engagement und die fachliche Expertise der TBW sind entscheidend für das reibungslose Funktionieren der Abwasserentsorgung in Wilhelmshaven.

Fazit: Abwasserentsorgung als Gemeinschaftsaufgabe

Insgesamt bot der Besuch im Pumpwerk Ost einen aufschlussreichen Einblick in die wichtige Infrastruktur der Stadt. Es wird deutlich, dass die Abwasserentsorgung eine gemeinschaftliche Angelegenheit ist, die sowohl technisches Know-how als auch das Engagement der Bürger erfordert. Die Veranstaltung zeigte nicht nur den technischen Fortschritt, sondern auch die Bedeutung eines funktionierenden Abwassersystems für die Lebensqualität und den Umweltschutz in Wilhelmshaven.

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