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Krankenstand in Baden-Württemberg: Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch

Der Krankenstand in Baden-Württemberg erreicht mit 4,9 Prozent einen neuen Höchstwert, da nahezu die Hälfte der Arbeitnehmer im ersten Halbjahr krankgeschrieben war, was vor allem auf einen alarmierenden Anstieg psychischer Erkrankungen zurückzuführen ist.

Der Krankenstand in Baden-Württemberg bleibt alarmierend hoch. Aktuell gibt es einen Wert von 4,9 Prozent, was einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (4,7 Prozent) entspricht. Diese Informationen stammen von der DAK-Gesundheit, die in ihrer Analyse herausfand, dass DAK-versicherte Beschäftigte im Durchschnitt 8,9 Fehltage im ersten Halbjahr hatten.

Psychische Erkrankungen im Fokus

Ein besorgniserregender Trend zeigt sich besonders bei den Fehltagen, die durch psychische Erkrankungen verursacht werden. Diese nahmen um satte 17 Prozent zu, was zur Folge hat, dass fast die Hälfte der Erwerbstätigen mindestens einmal während der ersten Jahreshälfte krankgeschrieben war. Depressionen und Anpassungsstörungen führten zu 152 Fehltagen je 100 Versicherte. Siegfried Euerle, der Landeschef der DAK, äußerte sich dazu: „Ein weiterer Anstieg beim Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen ist besorgniserregend.“

Die Herausforderung für Arbeitgeber

Angesichts der steigenden Zahlen sollten Arbeitgeber verstärkt die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter ins Visier nehmen. Euerle empfiehlt, „Stress und mögliche Belastungen in den Fokus zu rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft zu beschäftigen.“ Diese proaktive Herangehensweise könnte nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter fördern, sondern auch den Gesamterfolg der Unternehmen langfristig sichern.

Atemwegserkrankungen im Vergleich

Ein weiterer bedeutender Grund für den Arbeitsausfall sind Atemwegserkrankungen, wie Husten und grippale Infekte. Diese führten zu 184 Fehltagen je 100 Versicherte. Trotz des anhaltend hohen Krankenstands in Baden-Württemberg liegt dieser jedoch unter dem bundesweiten Durchschnitt von 5,7 Prozent.

Der aktuelle Krankenstand ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Gesundheit der Arbeitnehmer in der Region ernsthafte Priorität benötigt. Arbeitgeber sind gefordert, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um die psychische und physische Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und Krankheitsausfälle zu minimieren.

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