Taylor Swifts eindrucksvolle Eras-Tour hat nicht nur die Musikszene revolutioniert, sondern auch den kulturellen Diskurs über das Phänomen „Girl Culture“ maßgeblich beeinflusst. Mit über 430.000 Konzertbesuchern in Deutschland alleine, darunter 90.000 bei den letzten Auftritten in München, zeigt sich, dass das Interesse an weiblicher Popkultur so groß ist wie nie zuvor.
Der Einfluss der „Girl Culture“ auf die Musikszene
Experten wie Jörn Glasenapp, Professor für Literatur und Medien, sehen in der Konzerteuphoria einen entscheidenden Moment für die Anerkennung von „Girl Culture“. Dies ist der Begriff, der die vielfältigen kulturellen Ausdrucksformen von Frauen in der Popmusik beschreibt. „Männer spielen in der Popmusik nur noch eine Nebenrolle“, stellt Glasenapp fest und verweist auf die Dominanz weiblicher Künstler wie Charlie XCX und Adele. „Die Zeiten, in denen Männlichkeit als das Maß aller Dinge galt, sind vorbei“, fügt er hinzu.
Ein neuer kultureller Höhepunkt
Glasenapp vergleicht die ikonischen Bilder, die während der Eras-Tour entstanden sind, sogar mit der Fußball-EM. „Wenn wir von einem Höhepunkt des kulturellen Spiels sprechen, dann hat Taylor Swift mit ihrer Tour einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen“, sagt er. Die visuellen Erlebnisse vom „Swift-Mountain“ in München haben weltweit Schlagzeilen gemacht und zeigen, wie sehr die Fans mit ihrer Idole verbunden sind.
Das Besondere an Taylor Swifts Musik
Ein wesentlicher Grund, warum Swift sich von ihren Kolleginnen abhebt, ist die „literarische Qualität“ ihrer Texte. Diese werden an amerikanischen Universitäten studiert, was ihre künstlerische Kompetenz unterstreicht. Laut Glasenapp übertreffen ihre Texte sogar die von Größen wie Adele und Beyoncé. Dieser Fokus auf tiefgründige Inhalte hat zur enormen Vorfreude auf die Eras-Tour beigetragen, da Swift eine breite Palette ihrer Musik aus allen vergangenen Alben präsentierte.
Der Aufstieg des „Swiftietums“
Mit dem großen Erfolg der Eras-Tour wird das sogenannte „Swiftietum“ nicht mehr als Nischensport belächelt. Selbst Kritiker erkennen an, dass die Gemeinschaft der Fans eine positive und harmoniereiche Atmosphäre schafft. „Das ist beeindruckend und zeigt, wie vereint die Fans sind“, bemerkt Glasenapp. Dies könnte langfristig das Bild der Fangemeinde verändern und zu einer breiteren Akzeptanz der weiblichen Kultur in der Popmusik führen.
Ein Blick in die Zukunft
Taylor Swifts Einfluss auf die Musik wird voraussichtlich auch in Zukunft anhalten, auch wenn Glasenapp glaubt, dass die übermäßige Medienaufmerksamkeit mit dem Ende der Eras-Tour abnehmen könnte. „Wir werden sie sicherlich nicht so bald vergessen, denn solch eine Tour, die eine einmalige Gelegenheit darstellt, ist selten.“ Die Frage bleibt, wie Swift weiterhin die Popkultur prägen wird, während sie gleichzeitig als Symbol für eine neue Ära der weiblichen Kreativität in der Musik fungiert.