Die Insolvenz des Unternehmens Keep Local, das Gutscheinsysteme in St. Wendel anbietet, hat weitreichende Folgen für die Region und die betroffenen Gutscheinbesitzer. Betrüblich ist die Situation nicht nur für die Gläubiger, sondern auch für viele kleine Händler, die auf die Einnahmen aus den Gutscheinen setzten. Geschäftsführer Andreas Maurer hat mit der Bekanntgabe, dass die Firma insolvent ist, für viele unglückliche Nachrichten geliefert.
Die finanziellen Ausmaße der Insolvenz
Mit einem Betrag von insgesamt 5,24 Millionen Euro liegen die Gläubigerforderungen weit über den anfänglichen Schätzungen von 1,2 Millionen Euro. Besonders alarmierend ist der Umstand, dass etwa 2,15 Millionen Euro auf nicht eingelöste Gutscheine entfallen. Dies zeigt, wie stark die Liquidität der Verbraucher und damit der örtlichen Wirtschaft betroffen ist.
Wirtschaftliche Folgen für die regionale Gemeinschaft
Die Abwicklung von Keep Local bedeutet nicht nur den Verlust einer Firma. Auch Händler, die auf die Einlösung der Gutscheine angewiesen sind, werden stark betroffen sein. Viele kleine Geschäfte in der Region haben in die Gutscheinprogramme investiert, was den Verlust der Gutscheine zu einem existenziellen Risiko für sie macht. Im Saarland sind aktuell noch Gutscheine im Wert von 736 092,90 Euro nicht eingelöst. Dies ist ein klarer Hinweis auf die wirtschaftlichen Schäden, die durch die Insolvenz entstanden sind.
Die Suche nach Lösungen und der Weg nach vorne
Trotz der Schwierigkeiten gibt es einen Lichtblick in der Informationspolitik. Geschäftsführer Maurer plant, über die offizielle Webseite des Unternehmens wichtige Informationen zur Abwicklung bereitzustellen. Dies könnte den betroffenen Gutscheinbesitzern helfen, Klarheit über ihre Ansprüche zu erhalten. Die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter Andreas Liebaug laufen weiter, jedoch ist die Aussicht auf Rückzahlungen für die Gutscheinbesitzer als minimal zu bewerten.
Der Zustand der Gutscheinwerte in Deutschland
Die ungenutzten Gutscheinwerte beschränken sich nicht nur auf das Saarland. Auch in anderen Bundesländern wie Brandenburg, Bayern und Niedersachsen halten sich beträchtliche Summe an offenen Gutscheinwerten. Ein Betrag von rund 214 000 Euro alleine in Wuppertal und etwa 300 000 Euro in der Westpfalz lässt die Dimension des Problems erahnen und wirft Fragen nach den zukünftigen Gutscheinangeboten auf.
Die Insolvenz von Keep Local ist ein Beispiel für die Risiken in der Gutscheinwirtschaft und dem Druck, dem insbesondere kleine Unternehmen ausgesetzt sind. Während die Abwicklung des Unternehmens voranschreitet, bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation auf das Vertrauen der Verbraucher in Gutscheinangebote auswirken wird.