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Umweltschutz in Reichling: Greenpeace pflanzt Bäume gegen Gasbohrungen

Greenpeace-Aktivisten haben am Donnerstagmorgen in Reichling gegen die geplante Gasbohrung protestiert, indem sie demonstrativ zehn Bäume auf dem Bohrfeld pflanzten, um auf die Gefahren für Klima und Umwelt hinzuweisen und die drängenden Forderungen an Bayerns Wirtschaftsminister zu unterstreichen.

In der Gemeinde Reichling sorgt ein geplantes Erdgasprojekt für Diskussionen und Protest. Ein zentrales Anliegen der Umweltschützer ist der Erhalt der Natur und die Bekämpfung des Klimawandels.

Kritik an der geplanten Bohrung

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat sich aktiv gegen die bevorstehenden Erdgasbohrungen ausgesprochen. In der Nacht zu Donnerstag pflanzten sie symbolisch zehn Bäume auf dem geplanten Bohrfeld, um auf die Gefahren der Gasförderung hinzuweisen. Die Botschaft der Aktivisten: „Bäume statt Bohrturm, ein richtiger Wald statt klimaschädliches Gas.” Dies verdeutlicht den Widerstand, den viele Bürger und Umweltschützer der Gemeinde gegen das Vorhaben hegen.

Der Standort der Bohrungen

Das geplante Bohrfeld liegt in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern und lediglich 150 Meter von einem europäischen Schutzgebiet entfernt. Zudem verläuft die Trinkwasserquelle der Gemeinde in der Nähe, was die Besorgnis der Anwohner noch verstärkt.

Ein Appell an die Politik

Greenpeace richtete ihren Protest auch direkt an Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Sophie Reinbeck von Greenpeace forderte, die Bohrungen nicht weiter zu genehmigen: „Wir dürfen keine Erdgasquellen mehr anzapfen – weder hier noch anderswo.“ Diese Aussage reflektiert ein wachsendes Bewusstsein für die Gefahren fossiler Brennstoffe und der Forderung nach einem Umstieg auf nachhaltigere Energiequellen.

Folgen für die Gemeinde

Neben den Bäumen, die Greenpeace pflanzte, gibt es bereits kritische Stimmen innerhalb der Gemeinde. Die Bürgerinitiative „Reichling Ludenhausen – gegen die Ausbeutung unserer Heimat“ sowie politische Akteure sprechen sich gegen das Bohrprojekt aus. Es ist zu hören, dass auch rechtliche Schritte gegen den Genehmigungsbescheid des Bergamts SÜDBAYERN in Erwägung gezogen werden. Dies zeigt, dass das Projekt nicht nur auf Widerstand von Umweltschützern, sondern auch auf Konflikte innerhalb der Gemeinde stößt.

Auswirkungen auf die Umwelt

Das Unternehmen Genexco plant, im September mit den Probebohrungen zu beginnen. Die Genehmigung wurde bereits im Juni 2024 durch das Bergamt erteilt, jedoch stehen die endgültigen Genehmigungen zur Förderung noch aus. Greenpeace schätzt, dass in der Lage bis zu 500 Millionen Kubikmeter Erdgas lagern könnten, was etwa vier Prozent des jährlichen Verbrauchs von Bayern entspricht. Dennoch bleibt der Protest gegen die Erdgasförderung angesichts der drängenden Klimakrise bedeutsam.

Überraschung beim Bürgermeister

Reichlings Bürgermeister Johannes Hintersberger zeigte sich überrascht von der Aktionen Greenpeace. „Es ist doch schön, wenn wir Bäume kriegen“, sagte er am Mittag. Dies verdeutlicht, dass nicht alle Beteiligten dieselbe Auffassung von den Konsequenzen der Gasbohrungen und der Protestaktionen haben. Wahrscheinlich wird die Diskussion um die Förderung und den Schutz der Natur in Reichling noch weiter anhalten.

In den kommenden Wochen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Bürger und Umweltschützer ihre Stimme weiterhin erheben werden.

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