Im Jahr 2025 wird der Dresdner Kreuzchor ein bedeutendes Werk des zeitgenössischen Komponisten Sven Helbig aufführen. Dies wurde kürzlich bekanntgegeben und erzeugt bereits große Vorfreude in der Kulturgesellschaft Dresden.
Ein Werk der Versöhnung und des Gedenkens
Das Stück mit dem Titel „Requiem A“ wird am 9. Februar 2025 in der Kreuzkirche zur Aufführung kommen. Diese Uraufführung markiert nicht nur den musikalischen Höhepunkt des Jahres, sondern ist auch eine tiefgehende Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor exakt 80 Jahren. „Requiem A“ wird als kraftvolles Mahnmal der Versöhnung angesehen und soll an alle Opfer kriegerischer Konflikte erinnern. Der entscheidende Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945, der die Innenstadt nahezu vollständig verwüstete, bleibt dabei ein zentrales Element der Interpretation.
Tradition trifft auf Moderne
Zusätzlich zur Uraufführung von Helbigs Werk plant der Dresdner Kreuzchor eine Aufführung der Johannespassion von Johann Sebastian Bach, die nach zwölf Jahren Pause im Zeitraum vor Ostern zu hören sein wird. Diese beiden Veranstaltungen stehen exemplarisch für die lange Tradition des Chores, der vor etwa 800 Jahren gegründet wurde. Mit der Verbindung von barocker Musik und zeitgenössischen Kompositionen zeigt der Kreuzchor, wie lebendig und relevant diese Tradition auch heute noch ist.
Aktuelle Saison mit neuem Motto
Die kommende Saison des Kreuzchores trägt das Motto „Im Wandel“ und wird am Wochenende mit einer Vesper in der Kreuzkirche eröffnet. Am Sonntag gastiert der Chor dann auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch, um Geld für die Stiftung Wald für Sachsen zu sammeln. Dies zeigt das Engagement des Chores nicht nur für die Kunst, sondern auch für soziale Projekte in der Region.
Ein Chor von historischem Rang
Mit etwa 125 aktiven Chormitgliedern im Alter von 9 bis 19 Jahren gehört der Dresdner Kreuzchor zu den ältesten Knabenchören Deutschlands und Europas. Unter der Leitung von Martin Lehmann, der den Chor seit 2022 als Kreuzkantor führt, gestaltet der Chor nicht nur die liturgischen Feiern in der Kreuzkirche, sondern tritt auch auf internationalen Bühnen auf. Die bedeutenden Auftritte in Ländern wie Israel, Kanada, Japan, Südamerika und den USA belegen den hohen Stellenwert des Chores auf der globalen musikalischen Landkarte.
Insgesamt zeigt der Dresdner Kreuzchor mit seiner anstehenden Uraufführung sowie geplanten Aufführungen, wie wichtig kulturelles Erbe und soziale Verantwortung in Zeiten des Wandels sind. Die musikalische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart durch Kunst bietet eine wertvolle Perspektive für die Gemeinschaft und fördert das Verständnis für die Bedeutung von Versöhnung und Erinnerung.