Kassel

Lebensrettende Flucht: Überlebender des Hotel-Einsturzes in Kröv berichtet

Ein 72-jähriger Mann aus dem Kreis Kassel, Jürgen Wegener, überlebte den Einsturz des Hotels "Reichsschenke" in Kröv an der Mosel am 6. August 2024, wo zwei Personen ums Leben kamen, indem er dank der prompten Hilfe der Wirtin einen Fluchtweg fand und dem drohenden Unglück entkam.

Der tragische Einsturz des Hotels „Reichsschenke – Zum Ritter Götz“ in Kröv wirft komplexe Fragen zu den Sicherheitsstandards in der Baubranche auf und hat durch die Erlebnisse eines Überlebenden auf eindrucksvolle Weise die Sorgen der Gäste und Anwohner in der Region verdeutlicht.

Die dramatischen Minuten im Hotel

Am späten Abend des 6. August, als das Hotel plötzlich einstürzte, befand sich Jürgen Wegener aus Calden-Meimbressen im zweiten Stock des Gebäudes. Der 72-Jährige war mit einem Freund auf Motorradtour und hatte aufgrund von Belegungen in anderen Hotels die „Reichsschenke“ als Unterkunft gewählt. Er berichtet von einem lauten Knall, gefolgt von einem starkem Geräusch und einer anschließenden Dunkelheit, die die Szenerie durchdrang.

Mutige Wirtin und Fluchtwege

Als die Situation dramatisch wurde, war es die Wirtin, die Wegener und anderen Gästen einen entscheidenden Hinweis gab. Sie zeigte ihnen einen Fluchtweg über einen Balkon. „Es waren die schlimmsten Minuten meines Lebens“, erinnert sich Wegener. Die Atmosphäre war besetzt von Angst und Ungewissheit. Mit einer schnellen Reaktion und dem Mut der Wirtin gelang es ihm, dem drohenden Unheil zu entkommen.

Sicherheitsfragen in der Baubranche

Der Vorfall hat die Diskussion um Sicherheitsstandards in Gebäuden neu entfacht. Bei dem tragischen Einsturz sind zwei Menschen ums Leben gekommen, darunter vermutlich der Besitzer des Hotels. Es ist ein klares Signal, das die Verantwortlichen in der Bauindustrie dazu anregen sollte, Sicherheitsaspekte kritisch zu hinterfragen. Ein Gutachter wurde beauftragt, die Ursachen des Unglücks zu ermitteln, während die Rettungsarbeiten aufgrund der instabilen Trümmerlage sehr herausfordernd waren.

Die persönliche Perspektive von Jürgen Wegener

Wegener berichtete, dass er sich beim Versuch, aus dem Hotel zu entkommen, den Staub mit einem T-Shirt vor der Nase abdecken musste. Gleichzeitig hörte er Hilferufe von anderen und versuchte, eine ältere Dame zu retten. „Ich lebe noch“, war sein Gedanke, als er schließlich sicheren Boden unter den Füßen hatte. Sein Bericht zeigt die menschlichen Tragödien und die heroischen Versuche der Überlebenden, das Unglück zu überstehen.

Nachwirkungen und Reflexionen

Der dramatische Vorfall hat nicht nur die Überlebenden tief betroffen gemacht, sondern auch die gesamte Gemeinschaft in Kröv. Es wird erwartet, dass solche Ereignisse langfristige Auswirkungen auf den Tourismussektor und das Vertrauen in die lokale Infrastruktur haben können. Eine Trauma-Expertin betont, dass Überlebende Zeit und Unterstützung benötigen, um das Erlebte zu verarbeiten und sich emotional zu stabilisieren.

Insgesamt bietet der Vorfall Anlass zur Diskussion und zur Notwendigkeit von Veränderungen. Auf allen Ebenen der Gesellschaft müssen Lehren aus der Tragödie gezogen werden, um die Sicherheit der Menschen, die in solchen Einrichtungen wohnen, zu verbessern.

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