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Der Alltag nach der Freiheit: Zwei Ex-Häftlinge im Kampf um ein neues Leben

Im Dokumentarformat "37°: Nie wieder kriminell?" begleiten wir die Herausforderungen zweier ehemaliger Insassen, Alex und René, die nach langen Haftstrafen in Berlin und Leipzig versuchen, ein neues Leben in Freiheit aufbauen – die Sendung beleuchtet, ob sie ihren Weg aus der Kriminalität finden können, während sie mit Drogenabhängigkeit, Bewährungsauflagen und familiären Problemen kämpfen, am 13.08. um 22:15 Uhr im ZDF.

Die Rückkehr in die Gesellschaft stellt für ehemalige Straftäter oft eine enorme Herausforderung dar. Diese Problematik wird in der ZDF-Doku-Reihe „37°: Nie wieder kriminell?“ behandelt, die sich damit beschäftigt, wie sich Individuen, die aus dem Gefängnis entlassen wurden, in ihre neue, fremde Realität einfügen können.

Die Herausforderungen der Resozialisierung

Statistiken zeigen, dass nahezu die Hälfte der ehemaligen Inhaftierten innerhalb eines Jahres nach ihrer Entlassung straffällig wird. Dies legt eine wichtige Frage nahe: Wie können diese Menschen erfolgreich in die Gesellschaft reintegriert werden? Die Dokumentation begleitet zwei Männer auf ihrem Weg zurück ins Leben. René, 44 Jahre alt, hat nach insgesamt 16 Jahren Haft, in denen er vielfach wegen Diebstahl, Raub und Körperverletzung verurteilt wurde, im Januar 2023 seine Freiheit wiedererlangt. Er kämpft nicht nur mit der Suche nach einer Wohnung, sondern auch mit seinen Drogenproblemen, die im Zentrum seiner Herausforderungen stehen.

Persönliche Schicksale im Fokus

Ebenfalls im Mittelpunkt steht Alexander, 32, der aus Berlin kommt und nach acht Jahren Gefängnisregister seit Dezember 2022 wieder auf freiem Fuß ist. Sein Weg in die Kriminalität begann bereits in seinem frühen Teenageralter, als er mit 12 Jahren seinen ersten Raubüberfall beging. Heute ist er auf einem Weg der Besserung, studiert und arbeitet als Trainer in einer Gewaltpräventionsorganisation. „Ich muss mich jeden Tag aufs Neue entscheiden, nicht kriminell zu sein“, räumt Alex ein. Diese tägliche Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit zeigt die Komplexität der Resozialisierung – der Übergang in ein normales Leben ist niemals ganz sicher.

Der Einfluss auf das persönliche Umfeld

Sowohl René als auch Alexander sehen sich mit den Tücken des Alltags konfrontiert. René schildert, dass er sich oft überwältigt fühlt von seinen Bewährungsauflagen und Schulden. Sein bester Halt? Seine 16-jährige Tochter, die mittlerweile bei ihm wohnt und einen bedeutenden Einfluss auf sein Leben hat. Die emotionale Unterstützung von Familienangehörigen kann in derartigen Situationen entscheidend sein. Es wird deutlich, dass die Rückkehr ins „normale“ Leben nicht nur individuell, sondern auch kollektives Gut ist; das gesamte Umfeld spielt eine bedeutende Rolle.

Fazit: Ein gesellschaftliches Anliegen

Die Doku hebt hervor, wie wichtig es ist, ehemalige Straftäter nicht nur als Individuen, sondern als Mitglieder der Gesellschaft zu betrachten. Ihre Rückkehr kann für die Gemeinschaft sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und das Streben nach einem besseren Leben sind ein kontinuierlicher Prozess. „37°“ ist nicht nur ein Blick in das Leben dieser Männer, sondern auch ein Weckruf an die Gesellschaft, sich aktiv mit der Thematik der Resozialisierung auseinanderzusetzen und Unterstützung anzubieten. Die gesamte Dokumentation wird am 13. August um 22:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.

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