Die Wasserversorgung der Gemeinde Biessenhofen steht derzeit unter einem ernsthaften Gesundheitsrisiko, was sowohl die Behörden als auch die Anwohner in den letzten Wochen stark beschäftigt hat. Eine Abkochanordnung für das Trinkwasser wurde aufgrund der Entdeckung von coliformen Keimen erlassen, und in der Folge wurden umfassende Maßnahmen zur Behebung der Situation getroffen.
Ursache für die Verunreinigung
Vor drei Wochen kam es zur alarmierenden Feststellung von coliformen Keimen und „E. coli-Bakterien“ im Trinkwasser der Region. Diese Bakterien sind Indikatoren für eine mögliche Verunreinigung des Wassers und können gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Aufgrund dieser Entdeckung sah sich das Landratsamt Ostallgäu gezwungen, eine Abkochanordnung zu erlassen, um die Gesundheit der Bürger zu schützen.
Umsetzung der Maßnahmen
Um die Bürger mit sicherem Trinkwasser zu versorgen, wurden die gemeindeeigenen Brunnen sofort aus der Versorgung genommen. Stattdessen setzten die Verantwortlichen auf die Wasserversorgung durch das Wasserwerk Kaufbeuren. Technisch wurde dies durch die Nutzung einer Druckerhöhungsanlage ermöglicht. Trotz dieser Maßnahmen traten in den entnommenen Wasserproben weiterhin bakterielle Belastungen auf, was zu einem weiteren Schritt führte: der zusätzlichen Chlorung des Trinkwassers.
Einführung der Chlorung
Die Anordnung zur Chlorung wurde seitens des Gesundheitsamtes aufgrund der anhaltenden Probleme notwendig. Bürgermeister Wolfgang Eurisch informierte die Öffentlichkeit, dass eine Fachfirma kurzfristig eine Anlage zur Umsetzung dieser Maßnahme installiert hat. Es wurde jedoch auch darauf hingewiesen, dass sich der Geruch und Geschmack des Trinkwassers durch die Chlorung verändern werden. Eine gesundheitliche Gefährdung durch die vorgegebene Dosierung besteht jedoch nicht.
Fortschritte und Ausblick
Um die Abkochanordnung aufheben zu können, müssen zunächst weitere Wasserproben entnommen werden, um die Wirksamkeit der Chlorung zu überprüfen. Dieser Prozess kann einige Tage in Anspruch nehmen. Positiv zu vermerken ist, dass in den jüngsten Proben keine „E. coli-Bakterien“ mehr nachgewiesen wurden, was den Bürgern Hoffnung gibt.
Herausforderungen für die Gemeinde
Die Ursachen der Verunreinigung konnten bislang nicht eindeutig festgestellt werden. Eine gemeinsame Begehung des Wasserschutzgebietes durch Vertreter des Gesundheitsamtes und der Gemeinde ergab keine konkreten Einflussfaktoren. Bürgermeister Eurisch betonte, dass mehrere Faktoren in Betracht gezogen werden können, jedoch Spekulationen nicht zielführend sind.
Die Situation in Biessenhofen verdeutlicht die Herausforderungen und Risiken, die mit der Wasserversorgung in ländlichen Gemeinden verbunden sind. Die Behörden stehen in der Verantwortung, die Wassersicherheit zu gewährleisten und die Lebensqualität der Anwohner zu schützen. Die aktuellen Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um bald wieder zu unbedenklichem Trinkwasser zu gelangen.