Die Emotionen nach dem Verlust im Bronze-Duell waren überwältigend, als die deutsche Tischtennis-Spielerin Xiaona Shan zusammenbrach. Trotz ihrer 41 Jahre und umfassenden Erfahrung im Sport, war die Enttäuschung nach der 0:3-Niederlage gegen Südkorea tiefgreifend. Minutenlang musste sie Trost von ihren jüngeren Teamkolleginnen und Bundestrainerin Tamara Boros empfangen.
Ein engagiertes Team in schwierigen Zeiten
„Wir sind eine Mannschaft, wir gewinnen und verlieren zusammen“, sagte die 18-jährige Annett Kaufmann, die bei ihrem ersten Olympiadebüt die Lasten des Drucks spürte. Obwohl sie selbst Tränen in den Augen hatte, ermutigte sie ihre Teamkollegen und versicherte, dass der vierte Platz in Anbetracht der Umstände ein Erfolg sei, auch wenn die Trauer momentan überwiegte.
Unerwartete Herausforderungen
Xiaona Shan trat mit einer zurückgehaltenen Bandscheibenverletzung an, welche ihre Leistung im Einzel erheblich beeinträchtigte. Die erfahrene Spielerin hatte sich während des Turniers stark präsentiert, vor allem im Doppel, wo sie mit Yuan Wan in einem packenden Match gegen die Favoritinnen Shin Yubin und Jeon Jihee spielte. Trotz eines Rückstands von zwei Sätzen konnte das deutsche Duo im entscheidenden Satz sogar 7:4 führen, verlor jedoch letztendlich mit 2:3.
Die Bedeutung des Moments
Sportdirektor Richard Prause äußerte sich zum Auftritt des Frauen-Teams und betonte, dass man mit der Leistung von Kaufmann und den anderen durchaus zufrieden sei. Dennoch ist der enttäuschende Abschluss, die erste Nullrunde für die deutschen Tischtennisspieler bei Olympischen Spielen seit 2004, ein ernstzunehmendes Problem. „Die Männer waren früher die Jäger von China, nun müssen wir diese Rolle zurückerobern“, kündigte Prause an.
Eine neue Herausforderung für junge Talente
Annett Kaufmann hatte ursprünglich nur durch die Verletzungen ihrer erfahrenen Kolleginnen die Chance erhalten, in Paris zu spielen. Mit fünf Siegen in den ersten fünf Spielen sorgte sie für Staunen bei der Konkurrenz. Doch gegen die Südkoreanerin Lee Eunhye war der Druck einfach zu groß, und sie musste schließlich die Niederlage hinnehmen.
Insgesamt zeigt dieses Turnier, wie fragil der Wettkampfsport sein kann und wie wichtig es ist, als Team zusammenzuhalten – sowohl in Zeiten des Erfolgs als auch der Enttäuschung. Die jungen Spielerinnen, angeführt von Kaufmann, haben nicht nur die Herausforderungen des Wettbewerbs gemeistert, sondern auch wertvolle Lektionen für die Zukunft gelernt.