Steigende Zahlen sexualisierter Gewalt an Jugendlichen: Ein Weckruf für Präventionsmaßnahmen
Im Jahr 2023 verzeichnete das Bundeskriminalamt alarmierende Statistiken: Über 18.500 kreative Kinder und Jugendliche wurden Opfer sexualisierter Gewalt, was einer Steigerung von mehr als 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahl ist besonders bedenklich, da sie lediglich die offiziell angezeigten Fälle widerspiegelt. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl weit höher ist, da viele Taten aus verschiedenen Gründen nicht zur Anzeige kommen.
Expertise und Unterstützung durch die Caritas
Um betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen, hat die Caritasverband Geldern-Kevelaer spezielle Fachberatungsstellen eingerichtet, die sich intensiv mit der Problematik auseinandersetzen. Alexandra Ludzinski und Sylvia Flegel sind zwei Sozialpädagoginnen, die für die Fachberatungsstelle im Südkreis Kleve zuständig sind. „Unser Ziel ist es, den Opfern von sexualisierter Gewalt ein vertrauensvolles Umfeld zu bieten, in dem sie Hilfe und Unterstützung finden können“, erklärt Ludzinski.
Prävention als Schlüssel zur Veränderung
Hohe Zahlen wie diese verdeutlichen, dass Präventionsmaßnahmen unerlässlich sind. Die Fachberaterinnen betonen, dass ein offener Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt notwendig ist, um Unsicherheiten abzubauen und Betroffenen zu helfen, Anzeichen von Grenzverletzungen frühzeitig zu erkennen. „Wir bieten verschiedene Programme an, um das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Das Ziel ist, sie in die Lage zu versetzen, ihre eigenen Grenzen zu wahren“, ergänzt Flegel.
Vielfältige Angebote und Zusammenarbeit im Kinderschutznetzwerk
Die Caritas verfolgt einen integrativen Ansatz und arbeitet eng mit Schulen, Kindertagesstätten, Vereinen und anderen Einrichtungen zusammen. Diese Zusammenarbeit fördert die Möglichkeit, Präventionsprogramme zur Sexualaufklärung in unterschiedlichen Kontexten umzusetzen. „Die Schulungen sind nicht nur für die Jugendlichen wichtig, sondern auch für Eltern und Fachkräfte, die mit ihnen arbeiten“, erklärt Ludzinski. Es wird darauf geachtet, dass Angebote breit gefächert sind, um verschiedene Bedürfnisse abzudecken.
Kostenfreie Unterstützungsangebote für Betroffene
Die Angebote der Fachberatungsstelle sind für die Betroffenen kostenfrei und werden durch das Land Nordrhein-Westfalen sowie die Kommunen des Kreises Kleve finanziert. „Es ist entscheidend, dass jeder Zugang zu diesen wichtigen Informationen und Beratungen hat“, betont Flegel. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Caritas unter www.caritas-geldern.de verfügbar. ;
Ein Aufruf zur Gemeinschaftsarbeit
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen kann nur durch Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft erreicht werden. „Wir fordern alle Akteure auf, zusammenzuarbeiten und sich für den Kinderschutz einzusetzen. Gemeinsam können wir das Bewusstsein schärfen und ein sicheres Umfeld für unsere Jugendlichen schaffen“, schließen die Fachberaterinnen.
Für direkte Anfragen stehen die Fachberaterinnen auch persönlich zur Verfügung: Sylvia Flegel ist per E-Mail unter sylvia.flegel@caritas-geldern.de oder telefonisch unter 02831 91023-06 erreichbar. Alexandra Ludzinski kann unter alexandra.ludzinski@caritas-geldern.de oder 02831 91023-60 kontaktiert werden.