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Berlin: Hunderte fordern beim Cannabis-Demozug umfassendere Legalisierung

Bei der diesjährigen Hanfparade in Berlin forderten am Nachmittag etwa 650 Teilnehmer unter dem Motto „Legalisierung, aber richtig!“ eine umfassendere Legalisierung von Cannabis, um gegen die als unzureichend empfundene Teillegalisierung des Cannabisgesetzes zu protestieren.

Die Diskussion um die Legalisierung von Cannabis hat in Deutschland an Fahrt aufgenommen, besonders deutlich wurde dies bei der diesjährigen Hanfparade in Berlin. Diese Demonstration hat nicht nur eine große Anzahl von Teilnehmenden mobilisiert, sondern auch wichtige gesellschaftliche Fragen aufgeworfen.

Die Forderung nach umfassender Legalisierung

Unter dem Motto «Legalisierung, aber richtig!» forderten die rund 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr Freiheiten im Umgang mit Cannabis. Diese Zahl, die von der Polizei ermittelt wurde, zeigt das wachsende Interesse an dem Thema. Viele Demonstrierenden rauchten Joints und genossen die Feierlichkeiten, die von einer ausgelassenen und ruhigen Stimmung geprägt waren.

Der Standort: Alexanderplatz als Symbol

Die Parade begann am Alexanderplatz, einem zentralen und symbolträchtigen Ort in Berlin. Dieser Platz hat eine lange Geschichte als Treffpunkt für politische Demonstrationen und soziale Bewegungen und stellt somit einen passenden Rahmen für diese Veranstaltung dar, die sich mit den Rechten und Möglichkeiten beim Konsum von Cannabis auseinandersetzt.

Reformen und Kritik am aktuellen Gesetz

Die 28. Hanfparade richtete ihren Fokus auf das im April 2023 in Kraft getretene Cannabisgesetz, das von den Veranstaltern als unzureichend kritisiert wird. Insbesondere wird die Umsetzung der sogenannten „Säule 2“ gefordert, die den Aufbau von Modellprojekten zur Cannabisabgabe in Fachgeschäften vorsieht. Aktuell ist der kommerzielle Verkauf von Cannabis nur in geschlossenen Clubs möglich, was viele Konsumenten als hinderlich empfinden.

Die aktuelle Gesetzeslage und ihre Bedeutung

Seit dem 1. April 2023 dürfen Menschen ab 18 Jahren bestimmte Mengen Cannabis besitzen und öffentlich konsumieren. Genauer gesagt, dürfen maximal 25 Gramm mitgeführt werden, und bis zu drei Pflanzen im Wohnbereich dürfen angebaut werden. Diese Regelungen sind zwar progressiv, jedoch sind sie von vielen als nicht ausreichend erachtet worden. Verstöße gegen diese Regelungen können mit hohen Bußgeldern geahndet werden, was eine erhebliche Unsicherheit für die Konsumenten darstellt.

Gemeinschaft und Zukunftsperspektiven

Die Hanfparade zeigt nicht nur das Engagement der Teilnehmenden, sondern auch die wachsende Gemeinschaft von Konsumenten und Unterstützern, die sich für eine Reform der Cannabisgesetze einsetzen. Die Resonanz und das öffentliche Interesse an dieser Veranstaltung könnten bedeutsame Impulse für zukünftige politische Entscheidungen geben. Die Diskussion um die Legalisierung von Cannabis wird nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen verändern, sondern auch die gesellschaftliche Wahrnehmung der Droge langfristig beeinflussen.

Insgesamt verdeutlicht die Veranstaltung die Spannungen zwischen der bestehenden Gesetzgebung und den Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger. Die Hanfparade wird sicher ein weiterer Anstoß für die Debatte über die Zukunft der Cannabislegalisierung in Deutschland sein.

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