Die Olympischen Spiele in Paris stehen auf dem Programm und die Golferin Esther Henseleit hat mit ihrem beeindruckenden Auftritt für Aufsehen gesorgt. Am Albatros-Kurs in Guyancourt, der zuvor bereits das prestigeträchtige Ryder Cup-Turnier erlebte, gelang es der 25-jährigen Hamburgerin, sich mit einer herausragenden Schlussrunde von 6 Schlägen unter Par eine Silbermedaille zu sichern. Henseleit machte damit Geschichte als erste deutsche Golferin, die bei Olympischen Spielen eine Medaille gewinnen konnte.
Beeindruckende Schlussrunde
Henseleit startete mit einem soliden Rückstand von fünf Schlägen auf den drittplatzierten Platz in die vierte und letzte Runde und lag vor Beginn dieser Runde auf Rang 13. Unbeirrt von der Ausgangslage, zog sie mit zwei frühen Birdies gleich zu Beginn das Tempo an. Ihre Leistung steigerte sie durch weitere Birdies am sechsten und neunten Loch. Selbst ein Bogey am zwölften Loch konnte sie nicht aus der Ruhe bringen. Mit Birdies an den letzten beiden Löchern ging Henseleit als strahlende Medaillengewinnerin vom Platz.
Gold und Bronze im internationalen Wettbewerb
Die Medaillenvergabe wurde von der Neuseeländerin Lydia Ko dominiert, die mit insgesamt 278 Schlägen die Goldmedaille gewann. Ko, die bereits 2016 in Rio Silber und 2021 in Tokio Bronze holte, hatte sich erneut den ersten Platz gesichert. Lin Xiyu aus China komplettierte das Treppchen mit Bronze und einer Gesamtzahl von 281 Schlägen. Die deutsche Spielerin Alexandra Försterling landete mit 292 Schlägen auf dem 35. Platz.
Eine neue Ära für den Frauenturnier-Golf
Das Golfspiel der Frauen hat eine wechselvolle Geschichte. Von den Olympischen Spielen wurde es nach einem vorübergehenden Ausschluss im Jahr 1900 erst 2016 wieder aufgenommen. Dieser Schritt ist von besonderer Bedeutung, da der Golfsport Frauen eine Plattform bietet, um auf die internationale Bühne zu treten. Henseleits Sieg verdeutlicht die wachsende Präsenz von Frauen im Wettkampf-Golf und die Anerkennung ihrer Fähigkeiten auf höchster Ebene.
Hintergrund zum Kurs
Der Albatros-Kurs des Golf National ist bekannt für seine Herausforderungen und wurde 2018 zum Schauplatz des 42. Ryder Cups, bei dem Europa unter Captain Thomas Bjørn gegen die USA triumphierte. Die Eignung dieses Kurses für hochklassige Wettbewerbe zeigt sich auch in der Entfaltung von Talenten wie Henseleit, die sich in solch einem anspruchsvollen Umfeld behaupten können.
Esther Henseleit hat mit ihrem Erfolg nicht nur sich selbst, sondern auch dem deutschen Golf und den Frauen im Sport neue Perspektiven eröffnet. Ihr unerwarteter Triumph ist ein Zeichen für die Fortschritte imFrauen-Sport und könnte dazu beitragen, dass weitere Talente gefördert werden. Die Olympischen Spiele sind wahrlich ein Fenster zur Welt, und Henseleit hat bewiesen, dass deutsche Athletinnen bereit sind, auf dieser Bühne zu glänzen.
