Zehntausende fordern Umweltschutz in Belgrad
In Belgrad mobilisierten sich zehntausende Menschen, um gegen den geplanten Lithium-Abbau in Serbien zu demonstrieren. Die Proteste, welche von verschiedenen Umweltschutzgruppen organisiert wurden, fanden auf einem zentralen Platz der serbischen Hauptstadt statt und standen unter dem Motto: „Es wird keine Bergwerke geben“. Die Demonstranten sind überzeugt, dass die Auswirkungen der Lithiumförderung schweren Schaden für Mensch und Natur zur Folge haben können.
Umweltschutz gegen industrielle Expansion
Das Jadar-Tal im Westen Serbiens gilt als Standort des größten Lithium-Vorkommens in Europa, welches immer mehr Bedeutung für die Industrie gewinnt, insbesondere in der Elektrofahrzeugproduktion. Im Juli 2023 gab die serbische Regierung jedoch grünes Licht für den Bergbau, nachdem dies aufgrund des Drucks von Umweltschützern zwei Jahre lang auf Eis lag. Dieser Schritt soll die Abhängigkeit von China verringern, das einen Großteil des globalen Lithiumabbaus kontrolliert.
Polizeiliche Reaktion und öffentliche Ordnung
Trotz der gewaltigen Menschenmenge, die von Innenminister Ivica Dacic auf 24.000 bis 27.000 geschätzt wurde, schritt die Polizei zunächst nicht gegen die Besetzungen in mehreren Bahnhöfen ein. Die Blockaden der Gleise durch Teile der Protestierenden führten zu Störungen im Zugverkehr, wobei viele Demonstranten erklärten, die Gleise auch über Nacht besetzen zu wollen. Dacic bezeichnete die Protestaktionen als schwere Verletzung der öffentlichen Ordnung und kündigte rechtliche Schritte an.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft und lokale Besorgnis
Die aufkommende Sorge um die Umwelt und potenzielle Folgen der Lithiumförderung ist in vielen Regionen Serbiens spürbar. Kritiker des Projekts, darunter auch die prominente Schauspielerin Jelena Stupljanin, stellten in der Protestkundgebung die Frage, was wahrer Patriotismus sei: Die Unterstützung für ein multinationales Unternehmen oder der Einsatz für saubere Umwelt und Gesundheitsvorsorge der heimischen Bevölkerung. Unter den Sorgen der Umweltschützer steht die Gefahr einer Verschmutzung des Grundwassers mit Schwermetallen, was die Trinkwasserversorgung der Anwohner gefährden könnte.
Zukünftige Verkehrsblockaden und gesellschaftliche Mobilisierung
Vor den aktuellen Protesten hatten Anführer der Bewegung bereits angekündigt, dass in den kommenden Tagen weitere Verkehrsblockaden geplant seien, um auf die Anliegen der Umweltschützer aufmerksam zu machen. Angesichts der breiten Unterstützung in mehr als 40 serbischen Städten wird deutlich, dass der Widerstand gegen das Lithiumförderprojekt in der Gesellschaft verankert ist und auf eine tiefere Besorgnis über Umweltfragen hinweist.