KulturNeunkirchen

„Ternitzer Kulturverein distanziert sich von Terrorvorwürfen“

Nach der Festnahme eines 19-jährigen Ternitzers, der einen Terroranschlag auf ein Konzert geplant haben soll, betont Dzemal Sadiki, Obmann des albanischen Kulturvereins in Ternitz, dass Terrorismus in ihrer Gemeinschaft keinen Platz hat, während die Familie des Verdächtigen, die seit einigen Jahren Teil der integrativen Community ist, mit Anfeindungen konfrontiert wird.

Die Folgen eines Anschlagsplans: Der albanische Kulturverein in Ternitz unter Druck

Ein kürzlich vereitelter Terroranschlag hat nicht nur für Schlagzeilen gesorgt, sondern auch die Gemeinschaft in Ternitz stark betroffen. Der Obmann des albanischen Kulturvereins, Dzemal Sadiki, äußerte sich klar zu dem Vorfall und betonte, dass Radikalismus und Gewalt in ihrer Kultur keinen Raum hätten.

Shock und Unverständnis

Die Festnahme eines 19-jährigen Mannes, der im Internet radicalisiert wurde und einen Anschlag auf eines der geplanten Konzerte von Taylor Swift geplant haben soll, hat die Verantwortlichen des Kulturvereins in Ternitz erschüttert. Sadiki sprach von der Traurigkeit über die Situation, die sich nur wenige Jahre nach dem Umzug der Familie des Verdächtigen nach Ternitz zugetragen hat. „Die Familie ist Teil unserer Gemeinschaft von rund 900 Mitgliedern“, erklärte er. „Die meisten von uns leben hier seit 30 bis 40 Jahren und haben sich erfolgreich integriert.“

Integration und Gemeinschaftsarbeit

Der Verein engagiert sich aktiv in der Gemeinde. Sie bieten Deutschkurse an für diejenigen, die noch Sprachbarrieren haben, und unterstützen die lokale Feuerwehr. Sadiki machte deutlich, dass man sich weit von jeglichem Extremismus distanziere. „Hätten wir von den nefarious Ideen des jungen Mannes gewusst, wäre das ganz anders verlaufen“, sagte er und fügte hinzu: „Terror hat bei uns keinen Platz.“

Ein plötzlicher Verlust von Vertrauen

Die Reaktionen auf den Vorfall waren schnell und oft verletzend, insbesondere in sozialen Medien. Der Kulturverein sieht sich mit Anfeindungen konfrontiert, die die gesamte albanische Community belasten. Sadiki erklärte, dass die Mehrheit der Mitglieder friedlich und integriert ist. „Ich habe den Vater des Verdächtigen gut gekannt. Er ist ein hervorragender Mensch, und ich glaube nicht, dass er seinen Sohn zu solchen Handlungen erzogen hat“, so Sadiki.

Ein Appell für Verständnis

Der Verein wünscht sich, dass die Gesellschaft die Themen wie Integration und Radikalisierung differenzierter betrachtet. „Wir sind hier, um zu helfen und zu lernen. Der plötzliche Druck auf unsere Gemeinschaft ist für uns alle äußerst belastend“, erklärte Sadiki abschließend. Der Vorfall zeigt die große Herausforderung, vor der viele Kulturen stehen, die sich um Integration bemühen und gleichzeitig extremistischer Gewalt entgegenwirken müssen. Ein klarer Appell für mehr Verständnis und Zusammenhalt in der Gemeinschaft ist notwendig, um solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

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