Die Mikroelektronikbranche in Sachsen erlebt einen signifikanten Aufschwung, der nicht nur die Industrie selbst, sondern auch die gesamte Region betrifft. Am 12. August 2024 fand ein Fachkräftedialog in der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden statt, bei dem führende Akteure der Branche zusammenkamen, um Maßnahmen zur Steigerung der Fachkräftebasis zu erörtern.
Wirtschaftlicher Wachstumsmotor Mikroelektronik
Dresden ist mittlerweile ein führender Mikroelektronikstandort in Europa. Mit über 80.000 Beschäftigten in der Branche, einschließlich Zulieferern, erwarten Experten einen Anstieg auf über 100.000 hochqualifizierte Arbeitskräfte bis 2030. Die wirtschaftliche Entwicklung der Region hängt maßgeblich von dieser Branche ab, die auch bedeutende Investitionen anzieht.
Die Rolle der Kooperation
Die unterzeichnete Absichtserklärung zwischen Mikroelektronikunternehmen und Kammern symbolisiert den Wunsch nach engerer Zusammenarbeit. Diese Vereinbarung zielt darauf ab, die berufliche Ausbildung in der Mikrotechnik zu stärken und eine kulturübergreifende Anwerbung von Fachkräften zu fördern. Ministerpräsident Michael Kretschmer unterstrich die Wichtigkeit eines fairen Wettbewerbs um Fachkräfte: „Die Vereinbarung ist ein starkes Signal für die gesamte sächsische Wirtschaft.“
Fachkräftemangel und Herausforderungen für das Handwerk
Mit dem Aufschwung der Mikroelektronikbranche sind jedoch auch Herausforderungen verbunden. Handwerkskammer Präsident Jörg Dittrich weist darauf hin, dass der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte zunehmen wird. Um in einer solchen wirtschaftlichen Landschaft wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen auch die Handwerksbetriebe in die Personalentwicklung investieren.
Internationale Anwerbung und Vielfalt am Standort
Wirtschaftsminister Martin Dulig betont, dass die Ansiedlung von Fachkräften aus aller Welt eine Notwendigkeit ist. Sachsen hat von einem solchen Zuzug in der Vergangenheit profitiert. Eine Kultur der Offenheit und Toleranz ist entscheidend, um neues Potenzial anzuziehen und zu halten. „Wenn wir es klug anpacken, werden wir alle davon profitieren“, so Dulig weiter.
Die Zukunft der Mikroelektronik in Sachsen
Michael Woittennek, Geschäftsführer von X-FAB Dresden, hebt hervor, dass die Halbleitertechnologien eine zentrale Rolle für zukünftige Herausforderungen spielen werden. Um diesen international geprägten Markt erfolgreich zu bedienen, müssen Unternehmen und Politik zusammenarbeiten, um attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen. Die heutige Unterzeichnung der Absichtserklärung gilt als bedeutender Schritt in diese Richtung.
Schlussfolgerung und Ausblick
Die unterzeichnete Absichtserklärung und die damit verbundenen Maßnahmen repräsentieren nicht nur einen Fortschritt für die Mikroelektronikbranche, sondern auch eine Chance für den gesamten Freistaat Sachsen. Die Schaffung nachhaltiger Ausbildungsstrukturen und ein intensiver Austausch zwischen den Unternehmen sind wesentliche Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu sichern und den Fachkräftemangel aktiv anzugehen.