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„Pflege von Eltern: Verantwortung oder persönliche Wahl?“

In einem aufschlussreichen Gespräch mit Gisela Rohmann von der Verbraucherzentrale und Brigitte Bührlen, die ihre demenzkranke Mutter 20 Jahre lang pflegte, wird erörtert, dass es zwar keine gesetzliche Verpflichtung gibt, Angehörige im Alter zu pflegen, aber viele das Gefühl der Verantwortung empfinden und wichtige Aspekte der Pflege sowie den emotionalen und sozialen Einfluss beleuchtet werden.

Pflege von Angehörigen: Verantwortung und Realität

In Deutschland wird das Thema der Pflege von älteren Angehörigen zunehmend wichtig. Gisela Rohmann von der Verbraucherzentrale erklärt, dass es keine rechtliche Verpflichtung gibt, seine Eltern im Alter zu betreuen. Dennoch fühlen sich viele Kinder moralisch verpflichtet, diesen Schritt zu gehen.

Die persönliche Geschichte von Brigitte Bührlen

Brigitte Bührlen hat über zwei Jahrzehnte hinweg ihre demenzkranke Mutter gepflegt. Diese Hingabe zeigt, wie tief die Bindung im familiären Umfeld ist und dass es oft eine emotionale Entscheidung ist, in die Pflege zu gehen. Bührlen und ihre Familie entschieden sich, nach dem Tod ihres Vaters in das Haus ihrer Eltern zu ziehen. Sie wollten sicherstellen, dass ihre Mutter nicht allein sei. Diese Entscheidung verdeutlicht, wie wichtig es vielen ist, sich um ihre Angehörigen zu kümmern, auch wenn die Situation sehr herausfordernd ist.

Herausforderungen der häuslichen Pflege

Die Entscheidung, Angehörige zu pflegen, ist oft mit großen Herausforderungen verbunden. Bührlen erwähnte, dass sie ihre Mutter schließlich in Heime bringen musste, weil die Pflege zu Hause nicht mehr möglich war. Dies zeigt, dass es physischen und emotionalen Grenzen gibt, die in der Pflege erreicht werden können. Pflegende Angehörige stehen häufig unter immensem Druck, was zu einer Überlastung führen kann.

Die Rolle von Vereinigungen

Im Rahmen ihrer Erfahrungen hat Bührlen die Stiftung pflegender Angehöriger »Wir!« gegründet. Diese Initiative bietet Unterstützung und Ressourcen für andere Menschen, die in ähnlichen Situationen sind. Die Stiftung hat das Ziel, die Öffentlichkeit über die Herausforderungen der Pflege aufzuklären und den Betroffenen zu helfen, die notwendige Unterstützung zu finden.

Fazit: Verantwortung annehmen, Hilfe suchen

Die Pflege von Angehörigen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die nicht nur rechtliche, sondern auch emotionale Dimensionen hat. Es ist wichtig zu verstehen, dass es in Ordnung ist, Unterstützung in Anspruch zu nehmen und dass Pflege nicht allein geleistet werden muss. Die Geschichten von Menschen wie Brigitte Bührlen illustrieren die Realität, die viele Familien in Deutschland erleben, und betonen die Notwendigkeit von Ressourcen, um die Belastungen der Pflege zu bewältigen.

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