Erinnerung an den Interflug-Absturz: Eine Straße wird nach Heinz Pfaff benannt
Die Stadt Königs Wusterhausen initiiert eine bewegende Gedenkveranstaltung am Mittwoch, um eine Straße nach dem Piloten Heinz Pfaff umzubenennen. Dieser Schritt erfolgt aus einem tiefen Wunsch der Hinterbliebenen der 156 Todesopfer des tragischen Interflug-Absturzes, der sich am 14. August 1972 ereignete.
Ein bedeutendes Gedenken für die Gemeinschaft
Das ehrende Andenken an Heinz Pfaff und die Opfer des Flugzeugunglücks verdeutlicht die tiefe Betroffenheit, die dieser Vorfall bis heute in der Gemeinde hinterlässt. Bürgermeisterin Michaela Wiezorek (Bündnis21) betont, dass der Pilot durch sein schnelles Handeln Schlimmeres verhinderte, indem er die Maschine von Wohngebieten fernhielt. Dies ist nicht nur eine wichtige Erkenntnis für die Stadtgeschichte, sondern auch ein Zeichen des Respekts für die Angehörigen der Verstorbenen.
Der schreckliche Absturz und seine tragischen Folgen
Der Absturz der Interflug-Maschine IL 62 gilt als das gravierendste Flugzeugunglück auf deutschem Boden. Technische Probleme kurz nach dem Start führten dazu, dass das Flugzeug eine Rückkehr zum Flughafen Schönefeld anordnen musste. Ein verheerender Brand im Frachtraum, der sich bereits zu diesem Zeitpunkt entwickelt hatte, führte zu einem katastrophalen Verlust aller Insassen, als das Leitwerk abgerissen wurde und das Flugzeug über Königs Wusterhausen abstürzte.
Hinterground und Ehren zwei Jahre nach dem Unglück
Die Hintergründe zu Heinz Pfaff sind ebenso historisch wie komplex. Vor seiner Karriere bei Interflug war er Fluglehrer in der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs. Allerdings betonte die Bürgermeisterin, dass diese Vergangenheit bei der Straßenumbenennung keine Rolle spiele. Es geht letztlich darum, das Lebenswerk und die Verantwortung eines Mannes zu würdigen, der durch sein schnelles Handeln Leid und Tod für viele verhindert hat.
Eine angemessene Gedenkfeier
Die offizielle Umbenennung der Straße „Am Wasserwerk“ in „Heinz-Pfaff-Straße“ erfolgt in der Mahnveranstaltung, die an einem symbolträchtigen Ort in Neue Mühle durchgeführt wird. Hier wird die Gemeinschaft zusammenkommen, um den Opfern des Absturzes sowie dem Mut des damaligen Piloten zu gedenken. Dies schafft nicht nur einen Ort des Erinnerns, sondern fördert auch den Austausch von Gedanken und Empathie unter den Anwesenden.
Mit der Umbenennung wird ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung umgesetzt, der sowohl den Respekt für die Verluste als auch die Anerkennung für das Handeln von Heinz Pfaff manifestiert. Der Vorfall bleibt eine Mahnung an die Gefahren der Luftfahrt, ist jedoch auch ein Beispiel dafür, wie die Erinnerungen an solche Tragödien in einer Gemeinschaft lebendig gehalten werden können.