Kriminalität und JustizRügen

Haftbefehl wegen Nord-Stream-Anschlägen: Verdächtiger auf der Flucht

Teaser: Fast zwei Jahre nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipeline hat die deutsche Staatsanwaltschaft einen europäischen Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter Wolodymyr Z. aus der Ukraine erlassen, der zuletzt in Polen gemeldet war und nun auf der Flucht ist, während gleichzeitig neue Gaspipelines vor Rügen verlegt werden.


Europäischer Haftbefehl erlassen


14. Aug 2024


Von André Weikard


Lesezeit: ca. 2 Minuten

Auswirkungen auf die Gasversorgung Europas

Die Vorkommnisse rund um die Nord-Stream-Pipeline und die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Täter haben bedeutende Auswirkungen auf die europäische Energieversorgung. Die Pipeline selbst, die ursprünglich zur Lieferung von russischem Gas an Europa konzipiert war, wurde vor fast zwei Jahren massiv beschädigt. Diese Angriffe haben nicht nur den Betrieb der Pipeline gestört, sondern auch das Vertrauen in die Sicherheit europäischer Infrastruktur in Frage gestellt. Als Reaktion auf diese Vorfälle wird nun in der Ostsee eine neue Gaspipeline für Flüssiggas verlegt, was zeigt, dass Europa diversifizieren möchte und sich weniger auf traditionelle Quellen verlassen will.

Wer ist der mutmaßliche Täter?

Der Hauptverdächtige, Wolodymyr Z., wird mit einem weiteren Ukrainer und einer Ukrainerin in Verbindung gebracht, die zur Zeit des Anschlags mit einer Segeljacht in der Ostsee unterwegs waren. Der Europäische Haftbefehl wurde aufgrund umfangreicher Ermittlungen der Generalbundesanwaltschaft erlassen, die bereits im vergangenen Juni in Kraft trat. Z. wurde zuletzt in Polen gemeldet, jedoch scheint er sich seitdem auf der Flucht zu befinden.

Keine nachverfolgbare Verbindung zur ukrainischen Regierung

Den Ermittlern zufolge gibt es bislang keine Hinweise, die darauf schließen lassen, dass der mutmaßliche Täter Verbindungen zu offiziellen Stellen in der Ukraine hatte. Trotz der intensiven Untersuchungen konnten keine Verbindungen zum ukrainischen Geheimdienst oder zum Militär nachgewiesen werden. Zudem hat Z. in einem Telefonat alle Vorwürfe entschieden abgestritten, was Fragen zur Glaubwürdigkeit und den möglichen Motiven aufwirft.

Hinweise und Ermittlungen auf Rügen

In den vergangenen Tagen haben die Ermittler Hinweise gesammelt, die bis nach Rügen zurückführen. Zeugen berichten, den mutmaßlichen Täter in einem weißen Transporter gesehen zu haben, in dem Tauchausrüstung transportiert wurde. Blitzeraufnahmen scheinen die Vernehmungen zu unterstützen, doch die Suche nach dem gesuchten Z. bleibt bis auf weiteres erfolglos. An der deutsch-polnischen Grenze gab es zudem eine Kontrolle, bei der jedoch nichts Verdächtiges gefunden wurde.

Schlussfolgerung und sichere Zukunft

Diese Entwicklungen zeigen nicht nur die Komplexität der Ermittlungen, sondern auch die tiefgreifenden Herausforderungen, vor denen Europa in Bezug auf seine Energieinfrastruktur steht. Während die Sicherheitslage in der Ostsee weiterhin präsent ist, setzen die europäischen Länder alles daran, ihre Versorgungssicherheit zu gewährleisten und sich von potenziellen Bedrohungen zu distanzieren. Die Thematik wird sicherlich auch in Zukunft im Fokus der Politik und der Öffentlichkeit stehen.

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