Stand: 14.08.2024 13:28 Uhr
Die aktuelle Situation der Lotsen in Kiel wirft ein Licht auf die Herausforderungen und Anpassungen, die die maritime Gemeinschaft bewältigen muss. Technische Probleme und Anpassungen bei den Lotsenbooten sind ernsthafte Themen, die nicht nur die Arbeit der Lotsen betreffen, sondern auch die gesamte Region beeinflussen.
Die Lotsenboote im erweiterten Notbetrieb
Die Lotsenboote in Kiel stehen seit Oktober 2023 unter erhöhtem Druck. Nach der Sturmflut, die den Leuchtturm Kiel beschädigte, können die Lotsen nicht mehr auf ihre gewohnte Versetzstation zurückgreifen. Diese Änderung hat dazu geführt, dass die Boote längere Strecken zurücklegen müssen, was ihre Betriebsstunden nahezu verdoppelt hat. Torben Tripmacker, der technische Leiter des Lotsbetriebsvereins, macht deutlich, dass der Betrieb nicht so reibungslos abläuft wie gewohnt: „Wir haben bei den Booten etwa das doppelte an Betriebsstunden“, sagt er.
Wartungsintervalle aufs Notwendigste reduziert
Die Herausforderungen zeigen sich auch in der Wartung der Boote. Der technische Leiter Tripmacker berichtet von der Notwendigkeit, Wartungsintervalle vorzeitig einzuführen: „Wir haben jetzt alle Wartungsintervalle von 2025 und 26 auf dieses Jahr vorgezogen“, erklärt er. Ein Beispiel ist das Lotsenboot „Laboe“, das zurzeit in der Werft ist und für das ein Generator ersetzt werden muss, dessen Betriebsstunden bereits überschritten sind.
Technische Probleme nehmen zu
Die technische Pannen in der Flotte können nicht ignoriert werden. Ein anderes Lotsenboot musste kürzlich aufgrund von Zündaussetzern und Kraftstoffproblemen außer Betrieb genommen werden. Andreas Hartmann, ein Schiffsmechaniker, arbeitet hastig an der Reparatur. Er bemerkt: „Das ist viel mehr geworden mit dem Notbetrieb, gerade auch diese Kleinigkeiten.“ Diese bemerkenswerte Zunahme an technischen Problemen deutet auf die Belastung hin, die das Team aktuell zu bewältigen hat.
Unsicherheiten bezüglich des Leuchtturms
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee kann zur Zukunft des Leuchtturms sowie zur Normalisierung der Situation keine Prognose abgeben. Diese Unsicherheit belastet nicht nur den Betrieb der Lotsenboote, sondern beeinflusst auch das Leben der Lotsen, die derzeit in Ferienwohnungen untergebracht sind. Thai Tripmacker betont: „Wir geben natürlich Gas und sehen zu, dass man auch den jetzigen Betrieb aufrechterhält, aber auf lange Sicht ist das keine Lösung.“
Community-Anpassungen und langfristige Lösungen
Die Situation hat nicht nur technische Auswirkungen, sondern beeinflusst auch die Gemeinschaft. Die Notwendigkeit, flexible Lösungen zu finden, ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Lotsen effizient einsatzfähig bleiben. Die Entwicklung hin zu vorgezogenen Wartungsarbeiten und die hohen Betriebsstunden sind mehr als nur technische Maßnahmen; sie sind auch ein Zeichen für die Resilienz der maritime Gemeinschaft in Kiel.
Fazit: Anpassungsfähigkeit der Lotsen und der Marine
Trotz der Herausforderungen bleibt das Team um Torben Tripmacker entschlossen, die Funktionsfähigkeit der Lotsenbetriebe aufrechtzuerhalten. „Wir sind dafür da, dass die Lotsen vernünftig von A nach B fahren können und werden alles dafür tun, dass die Technik weiterhin durchhält“, sagt er. Während Kiel in der maritime Branche weiterhin vor Herausforderungen steht, zeigt die Situation auch das Engagement der Beteiligten, Lösungen zu finden.