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„Umweltaktivisten fordern Ausstieg aus fossilen Brennstoffen am Flughafen“

Am 15. August 2024 protestierte die Umweltgruppe "Letzte Generation" am Flughafen München friedlich gegen den Einsatz fossiler Brennstoffe, forderte einen globalen Ausstieg bis 2030 und informierte Passagiere über die Gefahren des Ölgebrauchs, ohne den Flugbetrieb zu stören.

Umweltaktivismus am Flughafen München: „Öl tötet“ als Botschaft

Am Mittwoch, den 15. August 2024, setzten Mitglieder der Aktivistengruppe „Letzte Generation“ am Flughafen München ein Zeichen gegen die fossile Energieindustrie. Ziel des Protests war es, auf die Gefahren von Öl, Gas und Kerosin aufmerksam zu machen. Unter dem Slogan „Öl, Gas und Kerosin treibt die Welt in den Ruin“ präsentierten die Aktivisten ein eindringliches Banner in der Abflughalle.

Gemeinschaftlicher Protest mit internationaler Dimension

Der Protest in München ist Teil einer breiteren, international koordinierten Kampagne namens „Oil kills“, die von 15 verschiedenen Gruppierungen aus Europa und Nordamerika ins Leben gerufen wurde. Diese Bewegung hat sich das Ziel gesetzt, die Regierungen der beteiligten Länder dazu zu bringen, ein rechtsverbindliches Abkommen über den globalen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis zum Jahr 2030 zu unterzeichnen. Die Demonstration in München fiel unter die Vorgaben dieser Kampagne, wobei die Gruppe betonte, dass der Protest friedlich und ohne Störung des Flugbetriebs durchgeführt wurde.

Friedlicher Widerstand ohne Flugbetrieb zu stören

Anders als bei den früheren Protestaktionen an anderen Flughäfen, wie Berlin-Tegel oder Nürnberg, gelang es den Aktivisten in München, die Flugreisen nicht zu beeinträchtigen. „Die Start- und Landebahnen wurden nicht betreten“, erklärte David Kulla, ein Münchner Teilnehmer, während er ein Plakat mit der Botschaft „Öl tötet“ hielt. Die Demonstranten suchten aktiv das Gespräch mit den Reisenden und verteilten Informationsflyer, um ihre Anliegen sachlich zu erläutern.

Besondere Verantwortung der Großstädte

Die Bedeutung des Protests wird durch die Rolle Münchens als große Stadt hervorgehoben. Kulla betonte, dass München sowohl Einfluss als auch Verantwortung habe. Er forderte zudem die Bundesregierung auf, sich an der Ausarbeitung und Unterzeichnung des internationalen Ausstiegsvertrags aus fossilen Energien zu beteiligen. “Es ist wichtig, dass wir nicht nur in der Theorie reden, sondern auch in der Praxis handeln“, so Kulla weiter.

Umweltschutz im Fokus: Flughafen Vlora Stoppen

Ein zusätzlicher Aspekt des Protests war die Teilnahme der Initiative „Flughafen Vlora Stoppen!“ Diese Gruppe wirft der Flughafen München GmbH vor, am Bau eines Flughafens in Vlora, Albanien, beteiligt zu sein, der sich in einem Naturschutzgebiet befindet. Elias Bamidis, Ortsvorsitzender der Grünen in Sendling, forderte den sofortigen Rückzug der FMG aus diesem „skandalösen Projekt“. Laut ihm ist der Bau eines Flughafens in einem geschützten Bereich unverantwortlich und gefährdet die Umwelt.

Reaktion der Behörden auf den Protest

Die Polizei nahm die Personalien der Protestierenden auf und prüft mögliche Verstöße gegen den Hausfriedensbruch. Trotz der verbalen Konfrontationen und der klaren Botschaften der Demonstranten verlief der Protest friedlich, wie ein Polizeisprecher gegenüber der dpa bestätigte. Die aktive Rolle der Polizei zeigt das Spannungsfeld zwischen dem Recht auf Meinungsäußerung und den gesetzlichen Bestimmungen zu öffentlichen Versammlungen.

Insgesamt verdeutlicht die Aktion am Flughafen München die wachsende Besorgnis über die Umweltauswirkungen fossiler Brennstoffe und den dringenden Wunsch nach einem Wandel in der Energiepolitik. Der starke soziale Druck, der durch solche Proteste entsteht, könnte als Katalysator für zukünftige politische Entscheidungen dienen.

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