Die Anspannung innerhalb der Gemeinde Aßling im Landkreis Ebersberg nimmt immer weiter zu. Die Eltern des Kinderhauses St. Georg stehen in einem vollständigen Chaos, während sie sich vehement für eine umfassende Verbesserung der derzeit katastrophalen Betreuungssituation einsetzen. Die aktuelle Lage wirft ein grelles Licht auf die anhaltenden Probleme, die Kitas in Bayern plagen, vor allem in ländlichen Gebieten, wo der Rückgang an Fachkräften besonders stark spürbar ist.
Schwierigkeiten durch Fachkräftemangel
Seit Oktober 2023 setzen sich die Eltern intensiv mit den Herausforderungen ihres Kinderhauses auseinander. Sie erleben einen ständigen Wechsel des Personals, mehrere Kündigungen und aufgrund von Krankheit gesperrte Stellen. Insbesondere die Tatsache, dass immer weniger Bezugspersonen der Kinder anwesend sind, führt zu einer sehr unruhigen Umgebung, in der die Kleinen nicht die konstante Betreuung erhalten, die sie benötigen. Dies hat zur Folge, dass regelmäßige Entwicklungsgespräche mit den Eltern nicht stattfinden können und die Vorschulerziehung stark leidet.
Die Reaktionen der Eltern
Die Mütter sind erschöpft und versuchen, in einem unzureichenden Umfeld das Beste für ihre Kinder zu erreichen. Durch die Unsicherheiten und die nicht vorhersehbare Betreuungsqualität haben bereits einige von ihnen ihre Arbeitsplätze aufgegeben. Es gibt Berichte darüber, dass Kinder, die bereits im Trockentraining waren, plötzlich wieder einnässen oder sich nachts in ihrem Bett verstecken, um nicht in die Kita gehen zu müssen. Diese emotionalen Belastungen und der hohe Stresspegel zeigen die tiefen Auswirkungen auf die Familien.
Längst überfällige Verantwortung
Trotz der vielen Gespräche und der Präsentation ihrer Sorgen im Gemeinderat fühlen sich die Eltern vom kirchlichen Träger und der Kommune nicht ausreichend unterstützt. Der Bürgermeister von Aßling, Hans Fent, äußerte deutliche Bedenken über die Behandlung der Kinder und die Bedingungen, unter denen sie betreut werden. Seiner Meinung nach gehen die Herausforderungen weit über den Teilzeit-Fulltime-Diskurs hinaus und betreffen fundamental das Wohl der Generation von morgen.
Rat vom Träger: Langsame Fortschritte
Das Erzbistum München und Freising, das für die Betreuung verantwortlich ist, räumt ein, dass es keine schnellen Lösungen gibt. Man habe zwar neue Mitarbeiter eingestellt, aber die ständigen Teilzeitdienste schaffen zusätzliche Unsicherheiten in der Betreuung. Die Eltern befürchten, dass die mangelnde Transparenz der Trägerschaft dazu führen könnte, dass die Probleme nicht im notwendigen Maße behoben werden können.
Langfristige Lösungen notwendig
Um dieser schwierigen Lage zu entkommen, ist eine Erhöhung der Personalanzahl und eine Lade von Ressourcen für die Ausbildung neuer Fachkräfte dringend nötig. Die Enge und der Druck auf berufstätige Eltern müssen ebenfalls angegangen werden, denn die emotionale und psychische Belastung wirkt sich noch lange nach der Abholung in der Kita auf das Familienleben aus. Eltern bleiben mit einem drängenden Gefühl zurück, das Wohl ihrer Kinder nicht im erforderlichen Maße sichern zu können.
Die gesellschaftlichen Implikationen dieser Thematik sind weitreichend. Es wird ein Umdenken darüber gefordert, wie die Betreuung von Kleinkindern organisiert wird. Die Gemeinde und der Träger müssen dringend einen Weg finden, der den Bedürfnissen der Kinder und Eltern gerecht wird. Den betroffenen Familien bleibt derzeit nur die Hoffnung, dass ihre Stimmen in den kommenden Entscheidungen berücksichtigt werden.