Im Herzen von Lübeck wird am 16. und 17. August 2024 der Christopher-Street-Day (CSD) unter dem Motto #FARBENbekennen gefeiert. Die Veranstaltung zielt darauf ab, die Vielfalt der sexuellen Identitäten zu ehren und die Bedeutung der Sichtbarkeit der queeren Community hervorzuheben.
Ein wichtiger Beitrag zur Akzeptanz
Die Beteiligung der St. Marien-Kirche ist ein Zeichen für den Fortschritt in der gesellschaftlichen Akzeptanz von queeren Menschen. Pröpstin Petra Kallies betont: „Die Kirche sollte Flagge zeigen und Menschen Halt geben.“ Der CSD bietet nicht nur Unterstützung für die queere Community, sondern trägt auch dazu bei, dass immer mehr Menschen jenseits der LSBTIQ*-Community solidarisch auftreten. Dies zeugt von einem wachsenden Bewusstsein für die Herausforderungen, denen queere Menschen noch gegenüberstehen.
Feierliche Eröffnung mit musikalischer Begleitung
Am Freitagabend findet in der St. Marien-Kirche der ökumenische Eröffnungsgottesdienst statt, der von einem vielfältigen Team von Seelsorgenden gestaltet wird. Der Gottesdienst beginnt um 18 Uhr und wird sowohl in Gebärdensprache übersetzt als auch musikalisch von dem Lübecker Kneipenchor unterstützt. Die Pastorin Anne Müller hebt hervor: „Es wird ein Gottesdienst sein, der Mut und Stärkung vermittelt.“ Dies unterstreicht die Bedeutung der spirituellen Unterstützung für die Teilnehmer.
Segnungen für alle
Besonders hervorzuheben ist das Angebot an Segnungen, das am Samstag, dem 17. August, sowohl auf dem Markt als auch im Rahmen der CSD-Parade angeboten wird. Verliebte Paare können sich spontan segnen lassen, während speziell für Menschen in Transition individuelle Segensrituale bereitstehen. Die Möglichkeit, diese Segnungen ohne Voranmeldung zu erhalten, zeigt die Offenheit der Kirche.
Die queere Ausstellung
Die Ausstellung „This is me. queer und religiös?“, die noch bis Ende September 2024 in der Marienkirche zu besichtigen ist, stellt eine weitere Ebene der Auseinandersetzung dar. Sie besteht aus Foto-Portraits queerer und religiöser Menschen und regt zur Reflexion darüber an, wie diese Identitäten zusammen existieren können. Diese kulturelle Initiative ist ein Schritt, um den Dialog über die Herausforderungen und Erfahrungen queerer Menschen zu fördern.
Aufzeigen der Herausforderungen
Trotz des Fortschritts bleibt die Herausforderung bestehen, dass queere Paare häufig noch Diskriminierung erfahren. Kallies warnt vor einer Zunahme von Übergriffen auf Menschen innerhalb der Community und führt dies auf ein anhaltendes Problem der Homophobie zurück. Sie rechnet damit, dass die Sichtbarkeit des CSD dazu beiträgt, diese Probleme politisch und gesellschaftlich anzugehen. Das Ziel bleibt klar: alle Lebensformen sollen gleichwertig akzeptiert werden.
Die Feierlichkeiten zum CSD in Lübeck sind somit nicht nur eine Feier der Vielfalt, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung eines respektvollen und offenen Dialogs über Identität und Akzeptanz. Mit ihrer Beteiligung an diesem Event setzt die Kirche ein starkes Zeichen für Inklusion und Unterstützung.