Bodenseekreis

Ehrenamtlicher Notfallnachsorgedienst im Bodenseekreis: Ein Jahr der Hilfe

Die Zahl der unterstützten Personen durch den DRK-Notfallnachsorgedienst (NND) im Bodenseekreis stieg im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent, da ehrenamtliche Helferinnen und Helfer häufig bei Todesfällen, medizinischen Notfällen oder Unglücksfällen zur emotionalen Ersthilfe gerufen wurden.

Die Kraft der Gemeinschaft: Notfallnachsorgedienst im Bodenseekreis

Im Bodenseekreis hat sich die Zahl der Menschen, die Unterstützung durch den Notfallnachsorgedienst (NND) erhalten, im vergangenen Jahr drastisch erhöht. Laut der aktuellen Jahresbilanz stieg die Anzahl der Betreuten um fast 30 Prozent, was die Bedeutung und Notwendigkeit dieses Dienstes unterstreicht.

Engagierte Helfer für emotionalen Beistand

Der NND hat sich darauf spezialisiert, Menschen in Krisensituationen beizustehen. Diese Situationen können Todesfälle, medizinische Notfälle oder tragische Unglücke umfassen. Die ehrenamtlichen Helfer, die im Durchschnitt fast 13 Mal pro Monat aktiv sind, reagieren auf Alarmierungen durch Rettungsdienste oder die Polizei, um in den ersten Stunden nach einem Vorfall „Erste Hilfe für die Seele“ zu leisten. Diese Art der Unterstützung ist essentiell, da emotionaler Beistand in solch schwierigen Momenten oft der erste Schritt zur Bewältigung von Trauer und Schock ist.

Statistiken und Einsatzgebiete

Im vergangenen Jahr wurden die Einsatzkräfte vor allem bei Todesfällen alarmiert, insgesamt 50 Mal. Darüber hinaus unterstützten sie in 20 Fällen während Reanimationsmaßnahmen, und in neun Fällen nach Suiziden. Auch bei 19 Unfällen, darunter Wasserunfälle, leisteten die Helfer wichtige Dienste. Geografisch erstreckt sich das Einsatzgebiet des NND über den gesamten Bodenseekreis, wobei in mehr als 44 Prozent der Fälle Einsätze in der Region um Eriskirch, Friedrichshafen, Markdorf und Meersburg stattfanden.

Das Wachstum des Teams

Franziska Trunz und Markus Klein, die den DRK-Notfallnachsorgedienst leiten, zeigen sich optimistisch über das Wachstum ihres Teams. Derzeit engagieren sich 18 Ehrenamtliche, wobei fünf von ihnen noch in der Ausbildung sind. Das Interesse an einer Mitarbeit im NND ist spürbar, was auf eine allgemeine Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen in Krisensituationen hinweist.

Fortbildung und Wissensvermittlung

Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit des NND ist die Schulung und Fortbildung. Im vergangenen Jahr investierten die Helfer insgesamt 1824 Stunden in Dienstabende, Fortbildungen sowie die Ausbildung von Feuerwehrangehörigen. In mehreren Kursen wurden den Feuerwehrmitgliedern grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit Stress und psychischen Belastungsreaktionen vermittelt. Dies unterstreicht die wichtige Rolle, die psychosoziale Unterstützung bei Notfällen spielt.

Kontakt und Unterstützung für Betroffene

Interessierte, die mehr über den Notfallnachsorgedienst erfahren oder selbst aktiv werden möchten, können sich direkt an den DRK-Kreisverband Bodenseekreis wenden. Bei einem Not- oder Unglücksfall ist es wichtig zu wissen, dass die integrierte Rettungsleitstelle Bodensee-Oberschwaben den Kontakt zum NND herstellen kann. Jeder ist herzlich eingeladen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn er in eine Krise gerät.

Die Erhöhung der Einsätze und die engagierte Arbeit des NND zeigen, wie wichtig emotionale Unterstützung in Krisenzeiten ist. Der Bodenseekreis kann stolz auf seine ehrenamtlichen Helfer sein, die durch ihr Engagement helfen, die Seelen der Menschen ein Stück weit zu heilen.

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